Arbeiten im Stadion starten Ende Juli

Arbeiten im Stadion starten Ende Juli

Oberliga 06.07.2020

SV ATLAS PACKT MIT AN

Ein Bericht vom

von Daniel Niebuhr

Im Delmenhorster Stadion wird für 250.000 Euro nachgerüstet, damit der SV Atlas Delmenhorst in der Fußball-Regionalliga spielen kann. Die Arbeiten können pünktlich beginnen.

Die städtische Sportanlage an der Delmenhorster Düsternortstraße hat in den vergangenen Jahren nicht nur viele gute Fußballer erlebt, sie hat auch ein paar ziemlich stilvolle Mannschaftsbusse willkommen geheißen. Wenn Werder Bremen oder der FC St. Pauli zu Testspielen vor dem nicht mehr ganz neuen Stadiongebäude vorfuhren oder die Frauen des TV Jahn Borussia Mönchengladbach empfingen, konnte man die Prominenz der Gäste schon an ihrer Beinfreiheit erahnen.

Demnächst kommt man als Liebhaber hübscher Fahrzeugbeklebungen regelmäßig auf seine Kosten; nach dem Aufstieg des SV Atlas in die Regionalliga werden unter anderem die Nachwuchsmannschaften von mindestens drei Proficlubs Delmenhorst besuchen – vermutlich Werder, Hannover 96 und der VfL Wolfsburg. Wenn die Gäste aus dem Bus aussteigen und die Umkleidekabinen betreten, wird sich ein gewisser Kulturschock kaum vermeiden lassen; die engen Räume lassen nicht einmal erahnen, dass in diesem Stadion semiprofessioneller Fußball gespielt wird. Der SV Atlas wird allerdings tun, was er kann, und demnächst mit einigen freiwilligen Fans "die Wände pinseln", wie Leistungsfußball-Leiter Bastian Fuhrken es beschreibt: "Wir sind auch Gastgeber. Wenn hier der VfL Wolfsburg vorfährt, möchte ich, dass das Stadion einen möglichst guten Eindruck macht."

Aufträge sind vergeben

Wichtiger als die Schönheitskorrekturen in den Umkleiden wird aber sein, was sich im Innenraum abspielt. Um für die Regionalliga endgültig zugelassen zu werden, muss Atlas bis zum 22. August die nötigsten Sicherheitsauflagen erfüllen und dafür einen Gästeblock vom Rest des Stadions trennen und das Spielfeld absichern. Die Aufträge sind inzwischen an Unternehmen vergeben und sollen Ende Juli beginnen. Drei Wochen benötigt Atlas dann laut Fuhrken für die eigentlichen Arbeiten im Stadion, bis alles bereit ist. "Wir werden natürlich auch selbst tatkräftig mit anpacken", sagt er. "Wenn wir mithelfen, geht alles schneller und wird billiger." Mindestens 500 Arbeitsstunden des Clubs werden wohl insgesamt nötig sein.

250.000 Euro dürfen die Baumaßnahmen kosten, das Geld hat die Stadt kurzfristig zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise kam man um eine europaweite Ausschreibung herum. "Wir müssen in den nächsten Tagen das Material dafür bestellen, damit wir pünktlich loslegen können", sagt Fuhrken. Atlas hat sind vor allem mit der Spielfeldumrandung lange schwer getan; nun fiel die Entscheidung auf einen klappbaren Zaun, der die anderen Sportler im Stadion nicht behindern soll – gerade die Leichtathleten hatten sich darüber Sorgen gemacht. Er soll den Platz auf den Geraden absichern, wo die meisten Zuschauer stehen oder sitzen. Der Verein will damit eine Sichtbehinderung vermeiden. In den Kurven ist ein einfacher Zaun geplant.

Auch Mitaufsteiger haben Probleme gelöst

Unklar ist, was mit der Lautsprecheranlage passiert, die ebenfalls erneuert werden muss. Die Stadt möchte eine Neuanschaffung erst einmal vermeiden und setzt auf eine Miete, Atlas liebäugelt aber mit einer ähnlichen Idee wie bei den restlichen Arbeiten: Der Verein könnte die Anlage anschaffen, die die Stadt dann bezahlt. "Die Lautsprecher kommen allen Vereinen zugute, nicht nur uns", sagt Fuhrken. Kauft die Stadt selbst die Anlage, wird es in der Regel teurer.

Neben Atlas haben auch die beiden anderen Regionalliga-Aufsteiger, die vom Norddeutschen Fußball-Verband mit Auflagen bedacht worden waren, Lösungen für ihre Heimspiele gefunden. Teutonia 05 Ottensen weicht ins Stadion Hoheluft aus, in dem eigentlich der SC Victoria spielt, das aber auch schon Exil-Heimat für Altona 93 und die Amateure des FC St. Pauli gewesen ist. Phönix Lübeck – wie Atlas zuletzt vor 21 Jahren viertklassig – bekommt von der Stadt das Stadion Buniamshof zur Verfügung gestellt, in dem noch für bis zu 35.000 Euro nachgebessert werden muss – dort läuft auch der Football-Zweitligist Lübeck Cougars auf. Der älteste Club Lübecks will allerdings für 750.000 Euro eine neue Tribüne mit Logen auf seiner Heimanlage am Flugplatz bauen, um dort ab Frühjahr wieder zu spielen, wie die Lübecker Nachrichten berichteten. Dem Portal HL Sports zufolge plant Lübeck mit 500 Zuschauern im Schnitt – damit wäre man bei Atlas nur zufrieden, wenn die Corona-Auflagen nicht mehr zulassen.

Titelbild: Rolf Tobis

Cookie-Hinweis

Diese Website verwendet Cookies gemäß unserer Datenschutzerklärung, um Ihr Nutzererlebnis zu verbessern. Weitere Details zur Nutzung und Deaktivierung von Cookies erfahren Sie hier.

Einverstanden

Cookie-Informationen

Diese Internetseite verwendet Cookies, um die Nutzererfahrung zu verbessern und den Benutzern bestimmte Dienste und Funktionen bereitzustellen. Es werden keine der so gesammelten Daten genutzt, um Sie zu identifizieren oder zu kontaktieren.

Cookies sind kleine Dateien, die lokal auf Ihrem Computer gespeichert werden. Diese Dateien können keinen Schaden an Ihrem Computer anrichten.

Besuchen Sie die Internetseite des Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, um mehr über Cookies und lokalen Speicher zu erfahren.

Wenn Sie keine Cookies durch diese Website speichern lassen möchten, können Sie dies direkt in Ihrem Browser einstellen. Wie dies für Ihren Brwoser funktioniert, erfahren Sie bei Klick auf den jeweiligen, nachfolgenden Button.