Bericht: Daniel Niebuhr
Titelbild: SV Atlas Events
Werder Bremen spielt am Samstagnachmittag gegen Hertha BSC, was nicht unbedingt ein Bundesliga-Spiel ist, das auf die Tabelle bahnbrechende Auswirkungen haben wird. Im Weserstadion triftt der Elfte auf den Zehnten; die Vereine werden es nicht hören wollen, aber im Herbst 2019 sind diese beiden Vereine graues Mittelmaß.
Dass trotzdem, wie gewohnt, mehr als 40000 Menschen zuschauen werden, ist für ein anderes Fußball-Spiel relevant, das rund 18 Kilometer entfernt stattfindet und in dem es in der Tabelle um wesentlich mehr geht. Ab 16 Uhr empfängt der Oberliga-Zweite SV Atlas den Dritten Heeslinger SC – es steht nicht mehr und nicht weniger auf dem Spiel als die Pole Position im Kampf um Relegationsplatz zwei. „Das Spiel ist richtungsweisend“, sagt der Delmenhorster Leistungs-Fußball-Chef Bastian Fuhrken.
Um das zu beweisen, reicht ein Blick auf die Tabelle. Atlas ist nach zehn Spielen als einzige Mannschaft noch ungeschlagen, hat 24 Punkte und damit zwei mehr als der Dritte aus Heeslingen, der außerdem schon ein Spiel mehr ausgetragen hat. Bei einem Sieg, so verwegen darf man sein, wird Atlas endgültig zum Kandidaten für den Aufstieg – auch wenn Spitzenreiter VfV Hildesheim mit seiner starken Mannschaft und seinem gewaltigen Etat schon sechs Punkte vor allen anderen liegt.
Im Spitzenspiel hofft Atlas auf die Fans als X-Faktor. Der Zuschauerschnitt liegt nach fünf Heimspielen offiziell bei 1070, ist der mit Abstand höchste einer Delmenhorster Mannschaft in diesem Jahrtausend und der fünftbeste aller Oberligisten in Deutschland. Mehr Zuschauer ziehen in der fünften Liga nur die Stuttgarter Kickers, Hessen Kassel, Eintracht Trier und die TuS Koblenz. In Niedersachsen ist der VfB Oldenburg der einzige Amateurverein mit einem höheren Schnitt. Auch wenn das Werder-Spiel einige Besucher kosten wird, hofft Atlas-Trainer Key Riebau, „dass wieder viele kommen werden. Die Mannschaft braucht die Unterstützung und hat sie sich mit dieser tollen Saison bisher verdient. Es wäre doch großartig, wenn der Verein und die Stadt den bisherigen Erfolg gemeinsam ausbauen.“
Heeslingen wäre nicht der erste Gegner, dem an der stimmungsvollen Düsternortstraße das Herz in die Hose rutscht. Sollte Atlas seinen Schnitt am Samstag erreichen, wäre es die größte Kulisse, vor der der Heeslinger SC je gespielt hat. Fuhrken bekennt, dass ihn die Heimspiele auch persönlich pushen. „Diese Atmosphäe ist etwas, das mich immer wieder motiviert. Ich fiebere auf die Heimspiele hin“, sagt das Gründungsmitglied. Riebau hofft, „dass wir unseren Schnitt am Samstag noch steigern. Dann bin ich erst recht zuversichtlich, dass wir auch im elften Spiel nicht verlieren.“
Das Heimrecht ist ohne Zweifel ein Vorteil für Atlas, ansonsten trennt die beiden Überraschungs-Teams nicht viel. Die Heeslinger Mannschaft ist kampfstark und eingespielt, verlor allerdings vor zwei Wochen in Hildesheim mit 1:3 und spielte trotz großer Überlegenheit zuletzt nur 0:0 gegen den MTV Gifhorn. „Das ist eine verschworene Truppe, die vieles richtig gemacht hat“, sagt Riebau. Besser als Sechster war der Nachfolgeverein des 2013 aufgelösten TuS Heeslingen jedoch in der Abschlusstabelle noch nie.
Atlas seit der Wiedergründung 2012 aber auch nicht. Vieles spricht dafür, dass sich zumindest das in dieser Saison ändert. „Der Verein präsentiert sich auf und neben dem Platz gerade sehr gut“, findet Riebau. Fuhrken glaubt, „dass uns auch eine Niederlage nicht umwerfen würde. Die Mannschaft ist gefestigt genug.“ Was sich auch bei den Ausfällen zeigte, die es zuletzt gab. Irgendjemand fand sich immer, der die Verantwortung übernahm – im Schnitt traf alle 64 Minuten ein neuer Spieler für Atlas, 14 verschiedene Torschützen haben die Delmenhorster bereits, einer von mehreren Oberliga-Bestwerten. „Wir wollen auch gegen Heesligen das zeigen, was wir können, also den Ball laufen lassen und die Zuschauer begeistern“, sagt Riebau. „Ich denke, dass wir das in den bisherigen Spielen vor allem zuhause schon ganz gut gemacht haben. Da gab es immer attraktiven Fußball zu sehen.“ Bei zuletzt vier Heimsiegen in Folge mit 16:5 Toren mag man ihm da kaum widersprechen.
Auch an diesem Spieltag gibt es wieder den offiziellen SVA-Liveticker hier auf unserer Homepage. Ab 16:00 Uhr geht es los mit der Startaufstellung und nur den wichtigsten Ereignissen vom Spiel.
Am Stadioneingang liegt für euch die aktuelle Ausgabe des SVA-Stadionmagazins "Hipp, hipp, hurra..." zur kostenlosen Mitnahme bereit.
In diesem gelungenen Heft gibt es u.a. ein Interview mit unserem Co-Trainer Malte Müller, einen Bericht über 75 Jahre Delmenhorster Fußballgeschichte auf zwei Beinen, ein Vorwort von unserem Trainer Key Riebau und Peters Einwurf nebst seiner Rubrik Historie.
Wer nicht so lange warten kann, der liest gleich hier die pdf-Version.
Um Warteschlangen vor dem Kassenhäuschen am Stadioneingang zu vermeiden, ist auch wieder die Kasse am Eingang Stadiongelände Hasporter Damm / Jan Harpstedt geöffnet. Ab 15:00 Uhr könnt ihr dort Eure Tickets holen. Nutzt auch gerne unseren Kartenvorverkauf bei folgenden Ausgabestellen:
Intersport Strudthoff
Lange Straße 124
27749 Delmenhorst
Tel. 04221-96310
Gaststätte Jan Harpstedt
Hasporter Damm 100
27749 Delmenhorst
Tel. 04221-60265
6,00 € - Stehplatz
5,00 € - Stehplatz ermäßigt*
9,00 € - Sitzplatz
8,00 € - Sitzplatz ermäßigt*
*Schwerbehinderte, Rentner und Jugendliche (12 bis 15 Jahre) bei entsprechender Ausweisvorlage
Freier Eintritt für Kinder bis 11 Jahre und Schiedsrichter bei entsprechender Ausweisvorlage.
Tageslinie: 202 (Am Stadion), 203 (Fridjof-Nansen-Straße), 204 (Amundsenstraße)
Freizeitlinie: 212 (Am Stadion), 213 (Fridjof-Nansen-Straße), 216 (Amundsenstraße)
SV Atlas
Heeslinger SC
Oberliga Niedersachsen · 12. Spieltag