Auszug aus: Mein Delmenhorst - Das Stadtmagazin des Delme-Report
Titelbild: SV Atlas-Events
in keiner Stadt gibt es so eine Begeisterung für den Fußball wie bei uns. Es gibt viele Plätze, es gibt viele Sportler und es gibt viele Vereine… Eigentlich ein Schlaraffenland für Fußballer! Die Realität und die Praxis unterscheiden sich jedoch im Wesentlichen. Plätze, wie auf der wunderbaren Anlage des DTB, sind ab Oktober nur mit einem Taucheranzug bespielbar, weil die Drainage unzulänglich ist. Andere wiederum, sind wegen der bösen Nachbarn nicht nutzbar und einige sind im Winter so hell, wie im Keller, wenn man das Licht ausschaltet. Für einige Plätze gibt es gar keine Mannschaft mehr.
Was wir brauchen ist eine intelligente und praxisnahe Lösung. Wir hören immer nur was nicht geht, nie was denn machbar wäre. Alles gehört auf den Prüfstand. Plätze zu Bauland zu machen, um mit dem Geld vernünftige Lösungen zu bekommen, kann ja so falsch auch nicht sein. Wir brauchen
spielbare Rasenplätze, Kunstrasenplätze und Flutlicht. Alle müssen an einem Strang ziehen! Politik, Verwaltung, Vereine, Wirtschaft. Es lohnt sich, der Sport im Allgemeinen, aber der Fußball in ganz besonderem Maße leistet Unglaubliches mit all den Ehrenamtsträgern im sozialen Bereich.
Düsternort war vor 60 Jahren schon ein Brennpunkt und ist es bis heute geblieben. Die dort ansässigen Vereine haben ohne große Unterstützung der Stadt nicht mit Geld zu bezahlende Leistungen erbracht. Früher waren es Flüchtlinge aus Schlesien und Ostpreußen, dann Arbeiter aus der Türkei und jetzt wieder Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien, Vorderen Orient oder Afrika.
Was der Sport leistet, sieht man am besten an einem Jungen aus dem SV Atlas. Er kam als Kind mit seinem Vater aus dem Kosovo, wohnte im Stadionheim. Erst schaute Emiljano nur zu, dann fragte er die Trainer, ob er mitspielen dürfe. Heute ist er ein fester Bestandteil der 2. Herren des SV Atlas in der Kreisliga, mit großen Chancen auf den Sprung in die OberligaMannschaft. Er spricht unsere Sprache und auch beruflich wird er seinen Weg machen. Eine unfassbare Leistung des Sports.
Den Fußball müssen wir in Delmenhorst weiterentwickeln. Unsere guten Jungs dürfen wir nicht nach Bremen oder Oldenburg ziehen lassen. Wir wollen und müssen ihnen ein Forum bieten um sich entsprechend zu präsentieren. Die FußballVerrückten in unserer Stadt müssen zusammenhalten, ohne Neid, Egoismus und Eifersucht. Nur dann gibt es eine gemeinsame erfolgreiche Zukunft. Der SV Atlas will in dieser Spielzeit ins Pokalfinale und den Aufstieg in die Regionalliga. Wir haben keinerlei Chancen, aber genau die wollen wir nutzen. Mein Delmenhorst ist eine wunderbare Fußballstadt.