von Daniel Niebuhr (Delmenhorster Kreisblatt)
Es war alles so friedlich bisher zwischen dem SV Atlas und Werder Bremen. Vor dem DFB-Pokalspiel der beiden am Samstagabend (20.45 Uhr) im Weserstadion haben sich die Nachbarn mit freundschaftlichen Gesten überboten, am Montag hat Axel Jahnz nun den ersten verbalen Treffer gesetzt. Der Delmenhorster Oberbürgermeister empfing im Rathaus die Atlas-Mannschaft, um sie für den Niedersachsenpokalsieg der Amateure im Mai zu ehren, ihr für das Duell mit Werder Glück zu wünschen – und ein wenig Richtung Bremen zu flachsen. „Ich bin sehr optimistisch. Die Kleinen haben den Großen immer schon gern ein Bein gestellt. Warum soll das nicht auch im Weserstadion gelingen?“, sagte Jahnz und kündigte an: „In einer Woche kommen wir dann wieder zusammen und reden darüber, gegen wen es in der zweiten Runde geht.“ Jahnz, bekennender Anhänger des Hamburger SV betonte: „Ich sage das nicht, weil ich HSV-Fan bin.“
Der Oberbürgermeister, Sportausschuss-Vorsitzende Gabi Baumgart und FDP-Fraktionsvorsitzender Murat Kalmis nannten Atlas unisono ein Aushängeschild der Stadt. Die Spieler applaudierten nach den Ansprachen höflich und machten Fotos mit der 15.000-Euro teuren Kopie des DFB-Pokals, die Vereinschef Manfred Engelbart aus Bremen hatte kommen lassen. Dazu hatte der Atlas-Tross den Niedersachsenpokal dabei, auch das in gewissem Sinne eine Nachbildung – denn das Original war bei den Feierlichkeiten zu Bruch gegangen. Engelbart stimmte nur vorsichtig in die kleine Kampfansage des Oberbürgermeisters ein: „Wir wollen schon gewinnen – aber wir und Werder bleiben so oder so Freunde.“
Die Mannschaft wurde bei dem Termin im Rathaus von einem RTL-Fernsehteam begleitet, das am Abend auch beim Training dabei war. „Wenn man bedenkt, dass die Profis das jeden Tag haben, das ist schon unglaublich“, sagte Mittelfeldspieler Thomas Mutlu.