Text: Daniel Niebuhr, Lennart Bonk und Henrik Schaper (Delmenhorster Kreisblatt)
Titelbild: Rolf Tobis
Bildergalerie: André Klattenhoff
Das Ticket für die zweite DFB-Pokal-Runde haben die Oberliga-Fußballer des SV Atlas am frühen Sonntagmorgen beim Verlassen des Wohninvest Weserstadions nicht im Gepäck gehabt. Dafür haben die Delmenhorster viel Anerkennung, bleibende Erinnerungen und ein historisches Souvenir von der großen Fußball-Bühne mitgenommen.
Werder-Kapitän Niklas Moisander sagte über den SVA: „Sie haben das ganz ordentlich gemacht.“ Zur Atmosphäre: „Für uns ist das unglaublich gegen eine solche Mannschaft vor so einem Publikum zu spielen. Das ist einfach ganz besonders hier in Bremen.“
Von den Standing Ovations und den Sprechchören ist Claudio Pizarro begeistert gewesen: „Das ist ein sehr schönes Gefühl. Ich bin immer wieder überrascht. Es ist immer eine Ehre, wenn eine solche Emotion kommt.“ Zum Spiel sagte er: „Es war nicht einfach, weil alle hinten standen. In der zweiten Halbzeit waren sie müde.“
Welcher glückliche Atlas-Spieler sein Trikot ergattert hatte, war in den Gesichtern nach dem Spiel abzulesen. SVA-Rekordspieler Thomas Mutlu kam freudestrahlend mit dem Trikot in die Mixed-Zone, das Pizarro bei seinem Rekord-Doppelpack getragen hat: „Das habe ich über einen Freund meines Vaters, der gut mit Claudio befreundet ist, schon vor Wochen reserviert. Das Trikot wird bei mir einen besonderen Platz bekommen.“ Dass er nicht im Weserstadion auflaufen durfte, nimmt er sportlich: „Es ist schade, dass ich nicht zum Einsatz gekommen bin. Der Trainer hat so entschieden – das Leben geht weiter.“
Ein erschöpfter Atlas-Innenverteidiger Leon Lingerski merkte den Unterschied zwischen Oberligisten und Bundesligisten nicht nur in seinen Knochen: „Das war ein sehr intensives Spiel. Nicht nur körperlich, sondern auch für die Psyche. Mental war das sehr hart.“
Die kräftezehrenden 90 Minuten haben sich aber aus Sicht von Atlas-Keeper Florian Urbainski gelohnt: „Ich bin stolz, heute für Delmenhorst aufgelaufen zu sein.“
SVA-Kapitän Nick Köster ist sich sicher: „In zig Jahren wird man sich noch an das Spiel erinnern.“
Urgestein Kevin Radke – seit der Kreisklasse bei Atlas – beschrieb seine Minuten auf dem gut gepflegten Grün mit diesen Worten: „Es ist ein geiles Gefühl, man wird getragen von den Emotionen und den Fans. Es wäre schön gewesen, wenn mein Schuss in der 88. Minute reingegangen wäre. Im Weserstadion zu spielen, ist einfach unbeschreiblich.“
Atlas-Torschütze Tom Schmidt brachte das Gastspiel in Bremen auf den Punkt: „Hier im Weserstadion zu spielen, ist einfach surreal.“