Endabrechnung nach DFB-Pokal jetzt veröffentlicht

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Oberliga 15.11.2019

So viel Geld hat der SV Atlas Delmenhorst im DFB-Pokal verdient | Sponsorentreffen im Casino Bremen

Bericht und Titelbild: Lars Pingel

 

Vorstandsmitglieder des SV Atlas Delmenhorst haben während eines Sponsorentreffens im Casino Bremen unter anderem eine Bilanz des zu Ende gehenden Jahres gezogen. Der 1. Vorsitzende verriet, was der Verein im DFB-Pokal verdient hat. "Da wurden Summen kolportiert, die waren jenseits von Gut und Böse", sagte er.

Der 1. Vorsitzende des SV Atlas Delmenhorst hat eine positive Bilanz gezogen. "Wir haben ein fantastisches Jahr hinter uns", sagte Manfred Engelbart am Mittwochabend im Casino Bremen. Dort fand ein Sponsorentreffen des Vereins statt. Ein Höhepunkt der zurückliegenden zwölf Monate war natürlich das Erstrundenspiel der Oberliga-Mannschaft im DFB-Pokal gegen den Fußball-Bundesligisten SV Werder, das dank einer Änderung der Wettbewerbsstatuten durch den DFB im Bremer Weserstadion ausgetragen werden konnte. Er denke immer wieder begeistert an den Moment der Auslosung zurück, als er im DFB-Museum in Dortmund miterlebte, wie das Los gezogen wurde, erzählte Engelbart. Das sei "sagenhaft" gewesen. Es habe den gesamten Verein aber auch vor eine sehr, sehr große Herausforderung gestellt. "Ohne die großartige Unterstützung des SV Werder hätten wir das nicht geschafft. Dafür sind wir unendlich dankbar", sagte Engelbart während des von Tino Polster moderierten Abends. 

Reinigung des Weserstadions kostet 30.000 Euro

41.500 Zuschauer sorgten am 10. August für eine grandiose Atmosphäre während der Pokalpartie, die die Delmenhorster nach einem mutigen Auftritt mit 1:6 verloren. "Schalke 04 oder der FC Bayern müssten nach einem Erstrundenspiel nicht über Finanzen reden", merkte Engelbart an und ergänzte: "Bei uns im überschaubaren Delmenhorst ist das anders. Aber es wurden Summen kolportiert, die waren jenseits von Gut und Böse." Daher habe sich der Verein dazu entschlossen, Zahlen zu nennen. "Die Steuer steht ganz oben und ganz unten", berichtete Engelbart und verwies auf 200.000 Euro Mehrwertsteuer, die zu bezahlen waren. Da der SV Atlas der Gastgeber und damit Ausrichter der Partie war, seien auf ihn viele Kosten zugekommen. Ein paar davon - längst nicht alle - nannte Engelbart am Mittwochabend. Im Weserstadion waren 465 Ordner im Einsatz. Das sei die kleinstmögliche Zahl für die Partie gewesen und habe zu Kosten von 77.000 Euro geführt. Dafür, dass die Eintrittskarten als Fahrscheine für den öffentlichen Personennahverkehr galten, habe Atlas 150.000 Euro bezahlt. Die Reinigung des Stadions nach dem Spiel, die ein Teil der Stadionmiete ist, habe 30.000 Euro gekostet, berichtete der Vorsitzende weiter.

Foto: Rolf Tobis

Keine zusätzlichen TV-Gelder

Die Weser-Stadion GmbH, der Eigentümer des Stadions, hat mit einem Catering-Unternehmen einen Vertrag abgeschlossen, der für alle Partien gilt, sodass Atlas durch den Verkauf von Speisen und Getränken keine Einnahmen erzielen konnte. "Das ist so Gang und Gäbe. Und wir müssen auch so ehrlich sein zuzugeben, dass wir das selbst nicht hätten stemmen können", erklärte Engelbart. Auch zusätzliche Fernsehgelder habe es nicht gegeben, obwohl die Partie die einzige in der ersten Runde war, die am Samstagabend ausgetragen wurde. "Immerhin hat auch der SV Werder zum ersten Mal in der ersten Runde des DFB-Pokals Geld verdient", erzählte Engelbart. Vor der Steuer seien es für den SV Atlas dann 200.000 Euro gewesen, sagte der 1. Vorsitzende: 

"Das ist für uns viel Geld. Da wir aber keine Infrastruktur haben, in die wir investieren können, bezahlen wir darauf Steuern, sodass nochmal die Hälfte weg ist."

 

Die 100.000 Euro, die in die Vereinskasse geflossen sind, "tun uns gut". Der SV Atlas habe 2018 "einen kleinen Verlust eingefahren", berichtete Engelbart. Dieser sei so ausgeglichen worden. "Und wir laufen dank des Geldes nicht in Gefahr, dass wir 2019 mit einem Minus beenden." Der SV Atlas sei also weiterhin auf seine Sponsoren angewiesen, denen der Verein viel zu verdanken habe. "Ohne diese Unterstützung würde der Ball im Keller liegen bleiben", sagte Engelbart: "Die Sponsoren sind das Rückgrat des Vereins." Er freue sich, dass die Zusammenarbeit mit ihnen so gut funktioniere.

SV Atlas will Verantwortung übernehmen

Der Werbewert des SV Atlas sei "riesengroß", erklärte Stefan Keller, Vorstand Marketing und Vertrieb des Vereins. Das sei natürlich ganz besonders, aber nicht nur für das DFB-Pokalspiel. Er habe, erzählte Keller, an dem Tag in Gesprächen mit Journalisten erfahren, dass diese der Meinung waren, dass andere Vereine es nicht geschafft hätten, eine solche Zuschauerzahl wie diese 41.500 zu generieren. 

Der SV Atlas steht als Oberligist für Leistungsfußball in Delmenhorst, ähnlich sei dies noch bei den Frauen des TV Jahn, sagte Keller. Dazu käme, dass die Spiele des SV Atlas "ein gesellschaftliches Event" geworden sind. Und der SV Atlas wirkt auch für Delmenhorst, sagte Keller: "Es geht uns nicht darum, die anderen klein zu machen. Wir wollen Verantwortung übernehmen. Wir wollen uns weiterentwickeln und, zum Beispiel, unsere Jugendarbeit vergrößern." Alles das werde mit dem Motto "Wir für Delmenhorst" ausgedrückt, mit dem der Verein in die Saison gegangen ist.

SV Atlas würde nicht auf Aufstiegsrecht verzichten

Foto: Rolf Tobis

Engelbart erinnerte in seinem Rückblick auch an das Finale im Landespokal der Amateure, an den "fantastischen" 3:2-Erfolg über den TuS Bersenbrück am 25. Mai, der die Qualifikation für den DFB-Pokal bedeutete. Außerdem lobte er die starke Serie ohne Niederlage, die die Oberliga-Mannschaft um ihren neuen Trainer Key Riebau nach 15 Spielen der Saison 2019/20 auf den zweiten Platz der Oberliga-Tabelle gebracht hat. Auch das habe sehr positive Folgen. "Die Verwaltung nimmt uns wahr", berichtete Engelbart. So würden Gespräche mit der Stadt geführt, wie das Stadion an der Düsternortstraße im Falle eines Aufstiegs in die Regionalliga dafür tauglich gemacht werden kann. Einen Verzicht auf den Sprung in die vierthöchste Spielklasse schloss Engelbart aus. Wenn die Mannschaft den sportlichen Erfolg hat, wird sie dafür belohnt, versprach er und sagte lachend: "Wir würden es machen. Wie wir es dann machen, wissen wir noch nicht."

Sportliche Leitung ist zufrieden

Atlas-Trainer Key Riebau zeigte sich wie Bastian Fuhrken, Leiter Leistungsfußball, zufrieden mit der Entwicklung der Mannschaft. Es sei erstaunlich, wie gut es gelungen war, viele vor allem verletzungsbedingte Ausfälle zu kompensieren. Es gelte aber, erklärte Riebau, sich stetig verbessern zu wollen. "Je zufriedener man wird, umso mehr steigt die Gefahr, dass Stillstand eintritt", sagte er. 

"Ich erwarte von den Jungs, dass sie wissen, dass es noch fünf harte Wochen bis zur Winterpause werden. Es geht noch um 15 Punkte. Wir wollen viele davon holen."

Lob für Atlas-Fans

Riebau lobte, dass sich seine Mannschaft in Heim- und Auswärtsspielen auf große Unterstützung verlassen kann. Die sei "Wahnsinn", schwärmte er: "Das ist nicht selbstverständlich. Und das ist in der Oberliga nicht normal. Für die Jungs und das Trainerteam ist das riesig." Der SVA-Vorsitzende ergänzte: "Um unsere Fans werden wir in der ganzen Liga beneidet." Engelbart nutzte dann die Gelegenheit, um erneut Position gegen rechtsextreme und fremdenfeindliche Einstellungen zu beziehen. "Wir dulden keine Ausgrenzung, wir dulden keinen Rechtsradikalismus", sagte er. Der Verein würde dagegen vorgehen, Stadionverbote erteilen. "Jeder noch so kleine Ausraster" werde Folgen haben. "Wir haben dieses Problem bei unseren Fans nicht", sagte Engelbart.

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