von Nico Nadig
An Selbstbewusstsein mangelt es dem neuen Innenverteidiger des SV Atlas Delmenhorst offensichtlich nicht: Angesprochen auf die Ziele, die er in der Rückrunde mit dem Fußball-Oberligisten verfolgen möchte, antwortete Flodyn Baloki kurz und bündig: „Ich bin nicht hier, um mit Atlas in der Liga zu bleiben.“ Dass der 28-Jährige für die Blau-Gelben auf dem Weg in die Regionalliga eine große Unterstützung sein kann, hat er bereits im Testspiel gegen den VfL Oldenburg (4:1) am vergangenen Samstag und zuvor auch schon, noch als Testspieler, trotz einer 1:4-Niederlage beim Bremen-Ligisten TuS Schwachhausen angedeutet. Er strahlte große Ruhe aus, bestach durch gutes und engagiertes Zweikampfverhalten. „Ich werfe immer alles rein“, sagte Baloki.
Neben seiner Klasse bringt er zusätzlich auch ordentlich Erfahrung mit. Er hat bereits mehr als 70 Regionalliga-Spiele bestritten, streifte sich zuletzt das Trikot des Südwest-Regionalligisten TuS RW Koblenz über. Außerdem dürfte seine Eingewöhnungszeit nicht sonderlich lange ausfallen, schließlich kennt er einen Teil der Atlas-Spieler bereits seit geraumer Zeit. Mit Außenverteidiger Julian Harings kickte er in der Jugend für den VfL Oldenburg, im Herrenbereich spielte er schon gemeinsam mit Musa Karli (SV Wilhelmshaven) und Nick Köster (BV Cloppenburg).
Und Trainer Key Riebau ist Baloki ebenfalls kein Unbekannter: Beide begegneten sich in ihrer Jugendzeit beim VfL Oldenburg. Der Kontakt riss seitdem nicht ab und war letztlich auch ausschlaggebend für Baloki. „Ich wollte wieder zurück in die Heimat, das stand schon länger im Raum. Wir haben geschrieben und dann habe ich nicht mehr lange gewartet“, berichtete er und schickte hinterher:
„Mein erster Eindruck ist sehr gut. Vor allem freue ich mich, bald vor den Fans zu spielen.“
Nun geht es aber erst mal ins Trainingslager, um für den nötigen Feinschliff zu sorgen. Wobei das Zusammenspiel zwischen dem 28-Jährige und seinen neuen Teamkameraden gegen den VfL Oldenburg schon erstaunlich gut klappte – wie ein Fremdkörper wirkte der 28-Jährige keinesfalls. Ob Riebau im Trainingslager dann auch eine Variante mit Baloki auf der Sechser-Position ausprobieren wird? Das bleibt wohl erst einmal ein Geheimnis, möglich wäre es allemal. Denn der Neuzugang kann sowohl in der Verteidigung als auch im defensiven Mittelfeld agieren. Auf letztgenannter Position fühlt er sich tatsächlich wohler, aber „ich laufe da auf, wo der Trainer mich aufstellt.“ Nur auf einem Platz möchte er sich ungern wiederfinden: „Ich bin nicht hier, um auf der Bank zu sitzen. Ich möchte Atlas helfen, so schnell wie möglich die Liga zu verlassen“, betonte er.
Worte, die bei den Atlas-Verantwortlichen sicherlich gut ankommen dürften. Riebau ist jedenfalls zufrieden mit dem Neuzugang. „Flodyn bringt sehr viel mit, um unsere Defensive weiter zu stärken. Er hat viel Erfahrung. Wir werden Freude an ihm haben, und wir hoffen, dass er sich schnell an die Gegebenheiten und das Team gewöhnt", sagte der Coach. Außerdem erhofft er sich, dass Baloki den Konkurrenzkampf in der Innenverteidigung nach den Ausfällen von Leon Lingerski und Jan-Niklas Wiese aufflammen lässt. Denn dieser sorge am Ende schließlich für die ein, zwei Prozent, die im Kampf um die vorderen Liga-Plätze entscheidend sein könnten.
Titelbild: Nico Nadig