Stadion bekommt neue Lautsprecheranlage

Stadion bekommt neue Lautsprecheranlage

16.07.2020

Stadt Delmenhorst sucht nach Lösung für Fußball-Zeiten im Stadion

Ein Bericht vom

von Daniel Niebuhr und Marco Julius

Die Stadt Delmenhorst will die Lautsprecheranlage im Stadion an der Düsternortstraße nun doch erneuern – weil dem SV Atlas ein "sehr günstiges Angebot" vorliegt. Die Probleme mit den Trainingszeiten auf den Nebenplätzen sind dagegen noch nicht gelöst.

Das Delmenhorster Stadion beschäftigt Verwaltung und Politik in diesem Sommer so oft wie lange nicht mehr, der Aufstieg des SV Atlas in die Fußball-Regionalliga hat einen überfälligen Blick auf die nicht überall in Würde gealterte Sportstätte möglich gemacht. 250.000 Euro hat die Stadt dem Club schon vor Wochen zur Verfügung gestellt, um die dringlichsten Sicherheitsprobleme zu lösen – ein eingezäunter Gästeblock und eine Spielfeldsicherung – und damit endgültig die Lizenz zu bekommen. Nun werden daraus 300.000 Euro.

Der Stadtrat hat am Dienstagabend beschlossen, die Summe zu erhöhen, um gleich auch die Lautsprecheranlage zu erneuern, die eigentlich nicht Teil der Arbeiten sein sollte. Der Verein habe jedoch „ein sehr günstiges Angebot für die Sanierung der Lautsprecheranlage“ bekommen, wie es in der Vorlage heißt. „Davon würden alle Vereine, die das Stadion nutzen, profitieren. Zudem könnte ein Sicherheitsdefizit zeitnah behoben werden.“ 

Die Ratsfraktionen konnten dieser Argumentation offenbar folgen und trafen ihren Beschluss einstimmig.

Rat segnet Nutzungsverträge ab

Unterdessen hat der Rat der Stadt Delmenhorst den neuen Nutzungsverträgen für die Stadionanlage zugestimmt. 

Trainingszeiten im Delmenhorster Stadion sind ein umkämpftes Gut und das Ringen darum eine zähe Angelegenheit –  ironischerweise trägt der SV Atlas die Hauptschuld daran, ohne viel dafür zu können. Der Verein ist mit fünf Aufstiegen in acht Jahren derart erfolgreich, dass logischerweise auch der Bedarf ständig wächst – man könnte es auch den Fluch der guten Tat nennen. Atlas hat schon im Herbst um mehr Kapazitäten auf den Nebenplätzen gebeten und dafür nach dem Sprung in die Fußball-Regionalliga ein starkes Argument mehr – weil mit dem SV Tur Abdin, Rot-Weiß Hürriyet, dem KSV Hicretspor und dem TV Jahn vier andere Fußballvereine die Anlage ebenfalls nutzen, könnten mehr Zeiten für Atlas aber weniger Zeiten für die Mitbewohner im Stadion bedeuten. 

Zwischen den Stühlen sitzt die Stadt, der das Stadion gehört und die nach einer einvernehmlichen Lösung sucht – bisher ohne Erfolg, wie in der Ratssitzung am Dienstagabend deutlich wurde. In den vergangenen zehn Monaten hat es acht Gespräche mit den Clubs gegeben, wie die Verwaltung berichtet, ohne dass man sich einig geworden wäre. "Um handlungsfähig zu sein", wie es hieß, waren die Nutzungsverträge mit den Vereinen schon im September gekündigt worden: "Die bisher bestehenden Trainingszeiten im Stadion gelten jedoch bis zur Neuregelung fort." Der Rat segnete am Dienstag einstimmig die neuen Musterverträge ab, ließ aber einen Passus mit aufnehmen: Sollte ein Verein Veränderungen an einem schon bestehenden Gebäude vornehmen, muss die Stadt dem zustimmen – was auch immer dabei entsteht, können dann auch die anderen Vereine nutzen.

Atlas bekommt täglich einen Platz

Das Thema ist inzwischen ein Dauerbrenner der lokalen Sportpolitik, in dem es schon öfter Streit zwischen verschiedenen Seiten gab. Der Stadtsportbund hat mehrfach darauf gedrängt, Atlas gegenüber den anderen Vereinen nicht bevorzugt zu behandeln. Atlas verweist bei seinem Anspruch auf der anderen Seite auf Erfolge, die es zumindest im Fußball in der Stadt seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat. Und auch auf Publikumsinteresse: Der Club plant mit 1400 bis 1500 Zuschauern pro Heimspiel, sollten die Corona-Richtlinien es zulassen – keine Sportmannschaft kommt auch nur annähernd auf einen solchen Schnitt.

Eine Lösung ist erst nach der Sommerpause zu erwarten, für die Zwischenzeit hat die Stadt Atlas täglich mindestens einen Platz zur Verfügung gestellt, an manchen Tagen kommen sogar weitere Flächen dazu. "Somit kann sichergestellt werden, dass für die Mannschaft genügend Trainingskapazitäten für die Regionalliga bestehen", meint die Verwaltung. In den kommenden Wochen sollen aber weitere Gespräche folgen. Sollte sich bis nach den Sommerferien keine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung finden lassen, will die Verwaltung der Politik einige Vorschläge vorlegen.

Titelbild: Klaus Carl

 

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