Heute vor 40 Jahren auf dem Gladbacher Bökelberg
Genau heute vor 40 Jahren, dem 31. Januar 1981, machten sich 700 Atlas-Fans in vielen Bussen und ungezählten PKWs hoffnungsfroh auf den Weg nach Mönchengladbach. Im Stadion angekommen stimmten die blau-gelben Fans auf den imposanten, steilen Stehrängen des Bökelbergs erstmal die obligatorischen Gesänge an: „Oles - lass die Löwen raus", während unsere Spieler in Ruhe eine Platzbegehung durchführten. Aus den Lautsprechern kamen weitere bekannte Klänge, denn der Gladbacher Stadionsprecher spielte die Atlas-Schallplatte ab. Eine tolle Geste der Borussia für die mitgereisten Fans aus Delmenhorst.
Trotz des großen Namens des Gegners, besetzt mit Spielern wie Kleff, Matthäus, Hannes, Lienen, Bruns, Nielsen, Nickel usw., rechnete sich der damalige Atlas-Trainer Bernd Oles, selbst als Spieler 1961 DFB-Pokalsieger mit der Borussia, etwas aus. Sagte er doch nach dem Sieg in der 3. Runde gegen die Offenbacher Kickers: „Bis Ende Januar wollen wir ungeschlagen bleiben!".
Soweit sollte es dann doch nicht kommen, aber unsere Mannschaft verkaufte sich bei der 1:6-Niederlage gegen den mehrfachen deutschen Meister, DFB-Pokalsieger und Europapokalsieger VfL Borussia Mönchengladbach teuer und ging erst durch einen umstrittenen Elfmeter in Rückstand. Unseren Jungs wurde aber kurz vorher ein Elfmeter nach Foul an Günther Selke verweigert. Nach der 1:0- Führung zog Gladbach auf 5:0 davon, ehe Herbert Meyer per Strafstoß das Ehrentor für unseren SVA erzielte. Mit einem 1:6 Rückstand ging es dann in die Pause.
Die 2. Hälfte konnte unsere Mannschaft dann durch großen Einsatz und mit zahlreichen Paraden von Torwart Hans-Jürgen Metz ohne Gegentor gestalten. Nach dem Spiel lobte Borussia-Trainer Jupp Heinckes dann unser Team in einem DK-Interview als den stärksten Amateurverein, gegen den seine Mannschaft bisher gespielt hat.
Der SV Atlas zog nach einem 6:3 gegen den SV Meppen in die Hauprunde des DFB-Pokals ein, qualifizierte sich dann als einziger Amateurverein für das Achtelfinale des DFB-Pokals durch ein 6:2 gegen BW Wesselburen, einen 1:0-Sieg gegen den Zweitligisten RW Oberhausen, einem 1:1 auf dem Bieberer Berg gegen den Zweitligaspitzenclub Kickers Offenbach, was ein Rückspiel in Düsternort zur Folge hatte und das unser SVA dann umjubelt mit 2:1 gewann. Ohne Zweifel der größte Erfolg in der wechselhaften Geschichte unseres Vereins!
Auf der Rückfahrt nach Delmenhorst holten unsere Jungs um Billy Donougher, Herbert Meyer, Bubi Bentrup, Thomas Pfautsch und Günther Selke wie nach jedem Oberligaspiel die Skatkarten raus und waren in Gedanken bereits wieder beim nächsten Punktspielgegner, dem Hummelsbütteler SV.
Erst 38 Jahre später qualifizierte sich der SV Atlas wieder für die Hauptrunde des DFB-Pokals und es ging mit dem SV Werder Bremen wieder gegen einen renomierten Bundesligisten. Duplizität der Ereignisse: auch dieses Spiel ging ehrenvoll 1:6 aus. Als Zuschauer mit dabei: Billy Donougher, Herbert Meyer, Bubi Bentrup und Günther Selke unter 12.000 Delmenhorstern in der Westkurve des Weserstadions!
Unsere damaligen Pokalhelden dachten dabei sicherlich auch an diesem Tag so manches Mal daran wie es war: Vor genau 40 Jahren auf dem Bökelberg!
Bilder und Text mit freundlicher Genehmigung vom SV Atlas Museum https://www.facebook.com/svatlasmuseum/
