Prießner und Plendiskis lassen Kader schrumpfen

Prießner und Plendiskis lassen Kader schrumpfen

Oberliga 25.02.2021

Ein Bericht vom

von Daniel Niebuhr

Fußball-Regionalligist SV Atlas Delmenhorst muss vorerst auf Karlis Plendiskis und Marco Prießner verzichten. Trainer Key Riebau ist froh, dass sein Kader durch die drei Neuzugänge im Winter dennoch erfahrener geworden ist.

Der Fußballer Marco Prießner hat seinen Lebenslauf im Corona-Jahr 2020 um ein wichtiges Kapitel erweitert und dafür technisch gesehen nur fünf Minuten gebraucht. Der Stürmer, der in anderthalb Wochen 29 Jahre alt wird, ist im September beim 1:2 des SV Atlas bei Hannover 96 II in der 86. Minute eingewechselt worden, eine Woche später kam er in der 89. Minute und half beim 0:0 bei Werder Bremen II. Viel Zeit, um sein Trikot nasszuschwitzen, hatte er also nicht, aber immerhin kann er sich nun Regionalliga-Spieler nennen, was für einen gebürtigen Delmenhorster ja auch keine Selbstverständlichkeit ist.

Im restlichen Corona-Jahr 2021 werden erst einmal keine weiteren Minuten dazukommen, denn Prießners Vertrag wurde einvernehmlich auf Eis gelegt. Damit kann der beste Torschütze der vergangenen Jahre – und der mit 23 Pflichtspieltreffern fünftbeste der Clubgeschichte – auch bei der Mission Klassenerhalt nicht mithelfen, was er aus beruflichen Gründen aber gerade ohnehin nur bedingt gekonnt hätte. Die Zahl der Winterabgänge hat sich für die Delmenhorster nach Malte Seemann, Marvin Osei und Kostadin Velkov auf rekordverdächtige vier erhöht – viereinhalb, wenn man Innenverteidiger Karlis Plendiskis mitzählt, der bis Ende April ein Auslandssemester in Finnland absolviert.

Diverse Jugend-Nationalspieler neu in der Liga

Besorgt klingt Trainer Key Riebau, der seinen Vertrag gerade bis 2023 verlängert hat, deshalb allerdings nicht, auch weil er mit Keeper Rico Sygo, Mattia Trianni und Kristian Taag drei erfahrene Spieler mit Startelfpotenzial dazugewonnen hat. Dass Atlas noch mit einer weiteren Spontanverpflichtung überrascht, ist nie auszuschließen, wie die Saison gezeigt hat – abgesehen davon steht nun der Kader, der den Abstieg noch abwenden soll. „Wir haben in der Analyse schon gesehen, wo die Probleme lagen“, sagt Riebau, der froh ist, dass man darauf personell reagieren konnte: „Mit den drei Neuzugängen hat es gepasst, ohne dass wir ins finanzielle Risiko gehen müssen. Das ist natürlich auch wichtig. Wir stehen der Stadt und dem Verein gegenüber in der Verantwortung, alles zu versuchen, um die Regionalliga zu halten.“

Vier Einheiten in dieser Woche

Atlas hat so viel am Kader gebastelt wie kaum ein anderer der 22 Regionalligisten, nur der FC Oberneuland konnte mit sechs Abgängen und fünf Zugängen mithalten – unter den Neuen ist mit Luca Mittelstädt vom ESC Geestemünde der beste Torschütze der Bremen-Liga und mit Emre Aytun von RW Koblenz ein ehemaliger türkischer Jugendnationalspieler. Die restlichen Clubs verhielten sich geradezu historisch ruhig, die wenigen Verpflichtungen haben es allerdings in sich: Hannover 96 II holte den Bosnier Marin Popovic, der BSV Rehden seinen Namensvetter Julijan Popovic aus Serbien und Holstein Kiel II den norwegischen Ex-Profi Marius Bustgaard Larsen – alle standen vor kurzem noch für ihre Nationen in Nachwuchsländerspielen auf dem Platz.

Die Delmenhorster hatten bei ihrer Transferpolitik aber zuletzt auch ein gutes Händchen bewiesen, unter den elf Spielern mit den meisten Einsätzen sind sechs Neuzugänge, einer davon ist mit Velkov allerdings schon wieder weg. Der Kader ist im Winter kleiner geworden und dennoch erfahrener. Um es messbar zu machen: Die drei Neuen haben zusammen schon 189 Mal in der Regionalliga oder höher gespielt, die vier Abgänge – Plendiskis nicht mitgezählt – nur 128 Mal. 122 dieser Spiele hat außerdem Velkov beigesteuert. Gerade mit den Delmenhorstern Osei und Prießner geht dafür eine Menge Stallgeruch verloren.

Bei der durchaus nennenswerten Fluktuation ist es hilfreich, dass die Mannschaft seit kurzem mit einer Ausnahmegenehmigung trainieren darf. Auf der Anlage des Delmenhorster TB stehen in dieser Woche vier Einheiten auf Plan, wobei es „erst einmal um den Spaß geht“, wie Riebau erklärt: „Die Jungs sollen viel mit dem Ball machen.“ Man kenne ja auch den Zeitpunkt noch gar nicht, auf den man hintrainiert. Atlas hat noch drei Hinrundenspiele in der Südstaffel auf dem Plan – gegen den VfB Oldenburg, den SSV Jeddeloh und den VfL Wolfsburg II. Nach wie vor gibt es dafür aber keine Termine.

Titelbild: Rolf Tobis

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