Es war nur ein Testspiel, doch diese Leistung schnürte bei den Fans des SV Atlas Delmenhorst die Vorfreude auf die kommende Saison in der Fußball-Oberliga: Im Freundschaftsspiel gegen den Regionalligisten BSV Rehden kassierte der SVA zwar eine 1:2 (0:0)-Niederlage, überzeugte dabei aber kämpferisch und spielerisch, in der Abwehrarbeit und im Spiel nach vorne. Weshalb Atlas-Trainer Jürgen Hahn nach der Partie wenig überraschend festhielt: „Ich bin sehr zufrieden. Der Wille stand an oberster Stelle. Das war ein intensives, offenes Testspiel von beiden Mannschaften mit einem gefühlten Sieg für uns. „ Der Coach lobte die „fußballerische Qualität“ seiner Elf und vor allem die Einstellung seiner Spieler.
Denn nach einem harten Trainingstag am Samstag auf der Anlage der TS Hoykenkamp mit zwei Einheiten inklusive Beachfußball wurden die Beine der Spieler vor allem in der zweiten schwer. „Die Spieler“, sagte Hahn, „waren im roten Bereich.“ Zumal dem personell angeschlagenen Kader der Blau-Gelben mit Stefan Bruns, Leon Lingerski (beide noch im Urlaub), Thomas Mutlu, Keisuke Morikami (beide angeschlagen) und Jannik Vollmer (Fieber) eine Handvoll Kicker fehlten. Doch die Atlas-Akteure liefen, rackerten und scheuten auch nicht die härter werdenden Zweikämpfe am Ende in der durchaus umkämpften Partie (jeweils drei Mal Gelb).
250 Zuschauer sahen auf der Anlage des Delmenhorster TB eine ganz starke erste Halbzeit des SV Atlas. Aggressiv, konzentriert und laufstark in der Defensive, schnörkellos, ballsicher und gefährlich in der Offensive. Der BSV Rehden hatte in Halbzeit eins massive Probleme, hinter die Viererkette der Blau-Gelben zu kommen und bis auf eine Chance für Addy-Waku Menga (42.) keine nennenswerten Aktionen im SVA-Strafraum. Auf der Gegenseite war Atlas vor allem durch den starken Marco Prießner gefährlich (23./25.). „Wir waren in der ersten Halbzeit besser“, fand Jürgen Hahn und hatte damit trotz des größeren Ballbesitzes für den Regionalligisten recht.
Köster überzeugt einmal mehr als Rechtsverteidiger
Jürgen Hahn nahm den verschossenen Elfmeter gelassen hin. Denn er hatte viele positive Erkenntnisse gesammelt. Dazu gehörten unter anderem die äußerst umsichtige Innenverteidigung mit Marlo Siech und Karlis Plendiskis; die einmal mehr „sehr seriöse, sehr präsente Leistung“ (Hahn) vom letztjährigen Mittelfeldstrategen Nick Köster als Rechtsverteidiger, was er auch schon beim BV Cloppenburg in der Regionalliga spielte; oder die aus der Not geborene Zentrale mit Tom Schmidt (Sechser) und Patrick Degen (Achter), die Lücken zulief und schnell umschaltete. Und im Tor machte Florian Urbainski 90 Minuten lang einen sicheren Eindruck.
Wie geht‘s weiter beim SVA? Nach einem freien Montag nimmt Atlas Dienstag wieder das Training auf. Am Mittwoch (19.00 Uhr) steigt das Auswärtsspiel beim TuS Obenstrohe. „Da werden alle Akteure zum Einsatz kommen“, kündigte Jürgen Hahn bereits an.