Remis gegen Bremer SV

Remis gegen Bremer SV

Oberliga 09.08.2020

Ein Bericht vom

von Daniel Niebuhr

Bei hochsommerlichen Temperaturen quält sich Fußball-Regionalligist SV Atlas Delmenhorst gegen den Bremer SV zu einem 1:1.

Bastian Fuhrken sorgte am Sonntag für die Metapher des Tages, auch wenn er gar nicht viel dafür konnte. Nach dem 1:1 (1:0), zu dem sich der SV Atlas im Testspiel gegen den Bremer SV gequält hatte, animierte der Sportchef und Lenker des neuen Fußball-Regionalligisten erst die pausierenden Spieler zur Mitarbeit beim Abbau der Werbebanner und trat danach die Grassoden wieder fest, die im Laufe des Spiels aus dem Rasen des Delmenhorster Stadions herausgetreten worden waren. Fuhrken stopfte also Löcher, und ähnliches wird wohl auch die Mannschaft in den kommenden Wochen tun.

Atlas beendete das Testspielwochenende mit schweren Beinen, ohne Sieg gegen die klassentieferen Gäste und mit der Erkenntnis, dass bis zum Saisonstart noch einiges zu tun ist. Beim 2:3 (1:2) gegen den VfL Oldenburg hatten sich die Delmenhorster am Samstag auskontern lassen, gegen die Bremer hatten sie mit dem Remis noch das Beste aus einem Spiel herausgeholt, in dem der Gegner dichter am Sieg dran war. Speziell Trainer Key Riebau biss sich förmlich auf die Zunge, um nicht zu kritisch zu werden – die Unzufriedenheit war ihm jedoch anzumerken. „Die Erwartungshaltung in der Regionalliga wird eine andere sein als in der Oberliga. Das muss allen klar sein. Mir hat vieles nicht gefallen“, sagte er, ohne ins Detail zu gehen. „Viele Kleinigkeiten“ seien es, die er vermisst. Klingt nach einer langen To-do-Liste für das Trainingslager in Hohne bei Celle ab Donnerstag.

Marek Janssen als Dauerläufer

Es gab aber auch Lichtblicke, Marek Janssens Kondition zum Beispiel. Der Stürmer, der schon am Samstag gespielt hatte, erzielte am Sonntag aus dem Gewühl heraus in der 35. Minute die schmeichelhafte Führung gegen die Bremer, als er nach einem energischen Flankenlauf von Oliver Rauh und einem abgeblockten Versuch des Gastspielers Max Bell Bell den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Ab Mitte der zweiten Halbzeit war Janssen bei erneut hochsommerlicher Hitze überall zu finden und half sogar am eigenen Strafraum mit, dass es nach dem Ausgleich des Bremers Maximilian Schulwitz in der 73. Minute nicht noch weitere Gegentore gab. Janssen machte seinem Ruf als Modellathleten einmal mehr alle Ehre.

Atlas wirkte jedoch müde gegen freche Bremer, die vor 230 Zuschauern deutlich mehr klare Chancen produzierten, was aber auch an der improvisierten Viererkette gelegen haben mochte. Das Innenverteidigerpaar Flodyn Baloki und Nick Köster wird man vermutlich selten in der Regionalliga zusammen sehen. Torwart Malte Seemann zeichnete sich dafür etliche Male aus und war nach dem Gegentor, bei dem Schulwitz vollkommen frei einschieben durfte, sichtlich genervt. Antreiber Tom Schmidt wurde einen Tag, bevor sich sein historischer Pokaltreffer beim 1:6 im DFB-Pokal gegen Werder Bremen im Weserstadion zum ersten Mal jährt, eingewechselt und bat um Besonnenheit bei der Bewertung der Partie: „In der Vorbereitung geht es nicht unbedingt um Ergebnisse. Wir haben schon eine gute Mannschaft, die toll verstärkt wurde. Ich bin total optimistisch.“

Solide Gastspieler

Ob es weitere Verstärkungen geben wird, steht noch nicht fest; zwei Kandidaten durften sich am Wochenende ausgiebig präsentieren. Angreifer Bell Bell und Mittelfeldmann Elario Ghassan spielten in beiden Partien solide, ohne groß aufzufallen. Beide waren zuletzt in der U19-Bundesliga am Ball, Bell Bell für Kickers Offenbach und Ghassan für den VfL Osnabrück. Ob sie fest verpflichtet werden, steht noch nicht fest.

Während sich am Sonntag die Offensive schwer tat, hatte es am Samstag in der Rückwärtsbewegung gehakt. Alle drei Gegentore beim 2:3 gegen Oldenburg entstanden durch schnelle Gegenangriffe, die die Atlas-Abwehr auf dem falschen Fuß erwischten. Beim 0:1 in der 19. Minute verschuldete Marvin Osei einen Foulelfmeter, den Jonas Siegert verwandelte. Beim 1:2 durch Vafing Jabateh (37.) und beim 2:3 durch Sven Lameyer (87.) kam man kollektiv zu spät.

Zwölf Torschützen in sieben Testspielen

Dafür erzielte ein Delmenhorster ziemlich sicher eines der schönsten Tore des Jahres überhaupt. Nach einem Abpraller von Spielmacher Musa Karli kickte Devin Isik die Kugel in der 48. Minute mit der Hacke über den Oldenburger Torwart Thilo Pöpken hinweg ins lange Ecke. 

Er war, ein weiterer positiver Punkt, bereits der zwölfte Atlas-Torschütze in sieben Testspielen. Der elfte war zuvor der bulgarische Neuzugang Kostadin Velkov gewesen, der in der 28. Minute nach einem Lattenkopfball von Janssen abgestaubt hatte.

Bis die Torschützenliste erweitert werden kann, dauert es nun eine Weile. Das nächste Testspiel ist erst für Samstag, den 22. August geplant, dann kommt Mitaufsteiger Teutonia 05 Ottensen ins Stadion. Von Donnerstag bis Sonntag weilen die Delmenhorster im Trainingslager in Hohne, wo es allmählich ans Eingemachte geht. „Bisher haben wir hauptsächlich an der Kondition und der Kraft gearbeitet“, erklärt Riebau. „Die Feinabstimmung fehlt noch, das hat man auch gesehen.“ Erschwert wird seine Arbeit aber durch das ungewisse Datum für den Start der Regionalliga. Wegen der Kontaktbeschränkungen in Schleswig-Holstein verzögert sich die Planung für alle Clubs. „Wenn wir starten, dann frühestens Mitte September“, sagte der Vorsitzende des Regionalliga-Ausschusses, Reenald Koch.

 

Titelbild und Bildergalerie: André Klattenhoff / SV Atlas-Events

SV Atlas

1 : 1

Bremer SV

Sonntag, 9. August 2020 · 16:00 Uhr

Testspiel, Stadion Delmenhorst

Schiedsrichter: Theodor Potiyenko Assistenten: Andre Bakenhus, Keno Rademaker Zuschauer: 230

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