Ein Bericht vom
von Eyke Swarovsky und Henrik Schaper
Die Delmenhorster traten von Beginn an mit breiter Brust auf Platz 11 auf und hielten ihren Gegner über die komplette Spielzeit in Schach.
In den Anfangsminuten tasteten sich beide Mannschaften ab, nur selten gelang ein Spielzug aus dem Mittelfeld heraus Richtung Strafraum. Werder ging als Vorjahres-Fünfter der Regionalliga Nord als klarer Favorit ins Spiel. Zu sehen war davon in der Anfangsphase jedoch nichts. Erst langsam gelang es den Bremern über deutlich mehr Ballbesitz Druck auf die Delmenhorster aufzubauen.
Zu einer ersten Schrecksekunde kam es in der 9. Minute, als Dimitrios Ferfelis nach einem Zusammenprall in der eigenen Hälfte liegen blieb und behandelt werden musste. Kurz darauf konnte es für den Neuzugang jedoch weitergehen.
In den Minuten darauf begann eine ganz starke Phase für Marek Janssen. An fast jedem Angriff war die Nummer 11 der Delmenhorster beteiligt. Zu einer ersten Chance kam Samuel Adeniran in der 13. Minute. Schlussendlich ging sein Kopfball aber doch deutlich über das Tor von Werder-Keeper Eduardo Dos Santos Haesler.
Atlas-Torhüter Florian Urbainski gelang auf Platz 11 ein nahezu makelloses Spiel. Nur bei einer einzigen Aktion in der 19. Minute sah der Keeper etwas unglücklich aus, als er nach einer Ecke der Bremer gemeinsam mit dem Ball auf der Linie landete.
Werder wurde in der Folge stärker, es fehlte jedoch bei fast jedem Abschluss an Durchschlagskraft. Kam ein Ball doch mal gefährlich aufs Tor, war Urbainski stets zur Stelle. Ein gefährlicher Abschluss von Ilia Gruev ging um wenige Zentimeter links am Tor vorbei. Atlas konzentrierte sich derweil aufs Verteidigen und lauerte auf Konter. Immer wieder verknoteten sich die Bremer in der Delmenhorster Defensive und ließen dadurch eben jene Konter auch zu - leider nie mit brauchbarem Ergebnis für den SV Atlas.
Nach einer zuversichtlich stimmenden ersten Halbzeit kam Atlas ohne Wechsel zurück aus der Kabine. Und es schien, als hätte Trainer Key Riebau genau die richtigen Worte gefunden. Man konnte den Delmenhorster förmlich ansehen, dass sie etwas Zählbares aus dem Spiel mitnehmen wollen. Da war Biss, da war Mut, da war Leidenschaft. Aber leider eben auch die gleiche Schwäche in der Chancenverwertung, wie schon beim Liga-Auftakt gegen Hannover 96 II.
In der 52. Minute die nächste Schrecksekunde für die Delmenhorster. Ein Schrei hallte über den Platz, Oliver Rauh blieb auf dem Rasen liegen. Die Delmenhorster forderten von Werder, den Ball ins Aus zu spielen, doch Abdenegó N'Lola Nankishi machte nicht mit. Kurz darauf lag auch Marek Janssen im eigenen Strafraum und muss behandelt werden. Eine unübersichtliche Situation, die mit Gelben Karten für Janssen und Werders Kebba Badjie endete.
Es wiederholte sich das Bild aus der ersten Halbzeit. Werder hat den Ballbesitz und Atlas greift die Konter ab. In der 64. Minute schickte Riebau Dimitrios Ferfelis vom Platz. Florian Stütz kam dafür ins Spiel. Es folgte die Phase des Samuel Adeniran. Schon in der Vorwoche zeigte der Angreifer vielversprechende Angriffe. Das 1:0 lag jedes Mal in der Luft, wenn er aufs Tor stürmte. Doch die Belohnung blieb aus.
Eine Viertelstunde vor Schluss war klar, dass das Spiel kein Torfestival mehr werden würde. Einzig die Einwechslung von Werders Marin Pudic brachte noch einmal etwas Schwung in das Bremer Spiel. Doch am Ende machte die Werder-Reserve nichts daraus.
Am Ende bleibt ein Punkt, mit dem der SV Atlas sehr zufrieden sein dürfte. Gegen den klaren Favoriten aus Bremen zeigten die Delmenhorster eine Vorstellung, die Mut macht für die weitere Saison.
Atlas-Trainer Key Riebau:
"Was das Ergebnis angeht, bin ich sehr zufrieden. Werder war sehr drückend bei eigenem Ballbesitz. Dafür hatten wir ganz viel Platz wenn wir den Ball hatten. Die Jungs müssen sich vor dem Tor einfach mal belohnen. Als nächstes geht es gegen Halvese und Rehden. Wir haben gezeigt, dass wir mehr als nur mitspielen können in der Regionalliga."
Werder II-Trainer Konrad Fünfstück:
"Es war ein ordentlicher erster Auftritt. Uns hat aber die Durchschlagskraft im Strafraum gefehlt. Atlas ist dagegen über seine Kompaktheit gekommen. Daher ist dass Unentschieden in Ordnung. Zum Derby-Gedanken: Viele Personen wie Benno Urbainski und Atlas-Spieler haben eine Vergangenheit in Bremen."
Bildergalerie: André Klattenhoff / SV Atlas, Michael Winter / Winterfotoland - Sport Events
SV Werder Bremen 2
SV Atlas
Regionalliga Nord Gr. Süd · 03. Spieltag