Atlas muss um Aufstiegsrunde bangen

Atlas muss um Aufstiegsrunde bangen

Oberliga 05.12.2021

Ein Bericht vom

von Jan von Holt

Fußball-Regionalligist SV Atlas hat beim HSC Hannover verloren. Damit verpasste Delmenhorst den vorzeitigen Sprung in die Aufstiegsrunde und so auch den vorzeitigen Klassenerhalt. Trainer Key Riebau fand deutliche Worte.

„Ihr müsst Gras fressen für Atlas“, schrie ein aufgebrachter Fan in Richtung der Spieler des SV Atlas Delmenhorst. Während der Anhang der Blau-Gelben seinen Unmut nach der 1:3 (0:1)-Pleite beim HSC Hannover lautstark kundtat, standen die Akteure bedröppelt auf dem Rasen. „Wir haben heute die Fans und den ganzen Verein enttäuscht. Jeder von uns muss sich hinterfragen“, sagte SVA-Akteuer Marco Stefandl nach dem Abpfiff und meinte weiter: „Das war ein Endspiel, mit dem wir die Saison hätten vergolden können.“ Schließlich hätte der SVA mit einem Sieg beim bis vor dem Spiel Tabellenletzten der Gruppe Süd der Fußball-Regionalliga Nord den Einzug in die Aufstiegsrunde und den damit verbundenen Klassenerhalt eintüten können.

Delmenhorst steht nun vor sehr hoher Hürde

Stattdessen müssen die Blau-Gelben nun zittern. Denn sie haben zwar noch immer den fünften Platz inne, Verfolger SSV Jeddeloh hat jedoch nur einen Punkt weniger. Und am finalen Spieltag am kommenden Sonnabend wartet eine kaum lösbare Aufgabe auf die Delmenhorster. Sie empfangen um 14 Uhr den Ligaprimus, die U23 des SV Werder Bremen. „Ich sage das jetzt mit hundertprozentiger Überzeugung. Wir hauen da alles rein und geben Vollgas, um zu gewinnen“, verkündete Stefandl.

Atlas muss zum frühen Zeitpunkt zwei verletzte Spieler auswechseln

Das Duell gegen den HSC Hannover vor 250 Zuschauern nahm für die Blau-Gelben derweil einen schlechten Anfang. Zuerst musste Kristian Taag nach 17 Minuten verletzt raus, zwei Minuten später dann auch Philipp Eggesglüß (19.). Förderlich sei das natürlich nicht gewesen, aber „wir haben davor auch noch nicht so gut gespielt“, sagte SVA-Coach Key Riebau. Seiner Elf fehlte nämlich von Beginn an die Bissigkeit in den Zweikämpfen sowie die Konsequenz im Spiel nach vorne. 

Hannover gefährlicher als Atlas

Anders der Gastgeber. Die Hannoveraner suchten die Zweikämpfe und gewannen auch die meisten. Offensiv klappte bei ihnen zwar auch nicht alles, zumindest tauchten sie aber gefährlich vor dem Tor von Atlas-Schlussmann Rico Sygo auf. Wie etwa in Minute 20: Melvin Zimmermann brachte den Ball von der rechten Seite in den Atlas-Strafraum, hier rutschten alle Verteidiger an der Hereingabe vorbei, sodass es für Denis Vukancic ein leichtes war, das 1:0 zu markieren. „Da herrschte einfach Unordnung“, ärgerte sich Riebau über den Gegentreffer.

Marco Stefandl: „Haben den Kampf nicht angenommen“

Atlas wirkte zwar nicht geschockt, wachgerüttelt wurden die Gäste von dem Rückstand aber genauso wenig. Während ihnen weiterhin die Klarheit und Struktur im Angriff fehlte, erarbeitete sich der HSC weitere Chancen. Die beste davon hatte Martin Wiederhold in der 40. Minute, als er nach einer Flanke völlig alleingelassen abzog, der Ball jedoch direkt in Sygos Arme flog. Stefandl: „Wir wussten, dass Hannover über den Kampf kommt. Aber gerade in der ersten Halbzeit haben wir das nicht angenommen.“

Team von Trainer Key Riebau steigert sich nach der Pause

Hatten die Fans vor Anpfiff von „Kämpfen für die Aufstiegsrunde“ gesungen, machte sich mit dem Halbzeitpfiff bei vielen von ihnen einfach Ernüchterung breit angesichts des schwachen fußballerischen sowie vor allem kämpferischen Auftrittes des eigenen Teams. Mit Beginn der zweiten Hälfte sollte das etwas besser werden. So agierte Atlas nun etwas zielstrebiger und hatte auch die Chance auf den Ausgleich. Allerdings prallte Tobias Steffens Lupfer nur an den Pfosten (51.).

Ungenauigkeiten im Spiel des SV Atlas

Wenngleich die Delmenhorster nun etwas zielstrebiger wirkten, hatten sie weiterhin große Probleme Torchancen zu kreieren. Nur selten kamen sie hinter die Abwehr der Hannoveraner, außerdem fehlte den Pässen die finale Präzision. Beim 2:0 kam Kerem Sari zu spät gegen Can Gökdemir, der den Ball so vor das Tor bringen konnte. Hier parierte Sygo zuerst noch, beim Nachschuss von Christopher Schultz war er jedoch machtlos (79.).

Immerhin brachen die Blau-Gelben trotz dieses erneuten Rückschlages nicht zusammen. Stefandl schaffe es sogar, nach einer Ecke auf 1:2 zu verkürzen (84.). Der Ausgleich gelang jedoch nicht mehr. Stattdessen erhöhte der HSC auf 3:1, und der Treffer passte irgendwie in das Bild, das der SVA an diesem Tag abgab. In der Nachspielzeit brach Gökdemir erneut auf der rechten Seite durch, nachdem Verteidiger Julian Stöhr ihn hatte laufen lassen – er spekulierte auf Abseits. Gökdemir brachte den Ball in die Mitte und Schultz schob erneut ein (90.+3).

Auf- und Abstiegsregelung Regionalliga Nord

Nach dieser schwachen Vorstellung fand Riebau deutliche Worte: „Wir waren vom Kopf heute nicht bereit und haben nicht stattgefunden. Leidenschaft muss jeder verkörpern, damit man in der Regionalliga auch standhält, das haben wir heute nicht getan.“ Die Niederlage tue unendlich weh. Nichtsdestotrotz blickte er auch nach vorne. Man habe zwar ein ganz, ganz schweres Spiel vor der Brust, aber „wir werden alles rausholen, um die Überraschung zu schaffen“. 

Komplettes Spiel auf sporttotal.tv

So wurde gespielt



HSC Hannover

3 : 1

SV Atlas

Sonntag, 5. Dezember 2021 · 14:00 Uhr

Regionalliga Nord Gr. Süd · 17. Spieltag

Schiedsrichter: Luca Jürgensen Assistenten: Henry Wagner, Daniel Gawron Zuschauer: 250

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