Nach Nullnummer in Emden so gut wie abgestiegen

SPIELBERICHT

von Daniel Niebuhr / Delmenhorster Kreisblatt

Der SV Atlas Delmenhorst zeigt in der Fußball-Regionalliga bei Kickers Emden einen ganz schwachen Auftritt und taumelt dem Abstieg entgegen.

Nach einer erschreckenden Darbietung bei Kickers Emden ist der Abstieg des SV Atlas aus der Fußball-Regionalliga nur noch theoretisch zu verhindern. Die Delmenhorster spielten beim abgeschlagenen Schlusslicht am Freitagabend nur mit viel Glück 0:0 und könnten schon am Sonntag auch rechnerisch nicht mehr zu retten sein. „Für mich ist es schon klar“, sagte der frustrierte Atlas-Coach Dominik Schmidt und sprach vom „schlechtesten Spiel, das ich in meiner Karriere gesehen habe“.

Dass sich das Team noch gegen den Abstieg stemmen würde, war im Ostfriesland-Stadion in keinster Weise zu erkennen. Dass der Letzte gegen den Vorletzten spielte, war nicht zu übersehen. Beide Teams zeigten eine schwer erträgliche Vorstellung mit haufenweise Fehlpässen und vielen kleinen Fouls. Atlas war zunächst leicht feldüberlegen, Emden hatte dafür die einzigen Abschlüsse. Der ehemalige Delmenhorster Kapitän Nick Köster scheiterte aus 22 Metern ebenso an Atlas-Keeper Pascal Wiewrodt (18.) wie Rico Cordes aus kurzer Distanz (34.). Vom jüngsten Aufwärtstrend war bei Atlas nichts zu sehen.

Nach dem Wechsel wurde es nicht viel hochklassiger. Emdens Kapitän Bastian Dassel scheiterte nach einer Ecke aus acht Metern am glänzend reagierenden Wiewrodt. In der 59. Minute hatte Atlas-Coach Schmidt genug gesehen und wechselte gleich viermal. Direkt danach flogen aus dem Emder Block Pyrofackeln in den Innenraum und landeten teilweise knapp neben der eigenen Bank, Schiedsrichter Benjamin Schmidt unterbrach die Partie darauf kurz; der Stadionsprecher warnte sogar vor einem Spielabbruch. Beide Fanlager bedachten sich gegenseitig fast in Dauerschleife mit Schmähgesängen.

Die Delmenhorster wurden davon allerdings nicht wacher. Stattdessen drängten die längst abgestiegenen Kickers die Gäste in die Defensive. Wiewrodt musste in der 63. Minute auch gegen Tido Steffens retten. Der eingewechselte Efkan Erdogan kratzte den Ball in der 78. Minute von der Linie. Julian Stöhrs geblockter Schuss in der 81. Minute war die erste kleine Chance für Atlas im gesamten Spiel. Dabei blieb es allerdings. Emden drängte bis zum Schluss auf den Sieg, Wiewrodt hielt jedoch das Unentschieden fest – dass für Atlas viel zu wenig ist. „Man hat gesehen, dass beide Mannschaften verdient absteigen“, sagte Schmidt. „Bei uns beschäftigen sich die Spieler mit zu vielen anderen Dingen als Fußball.“

STATISTIK