Atlas nimmt drei Punkte aus Eilvese mit

Atlas nimmt drei Punkte aus Eilvese mit

Oberliga 23.09.2023

SPIELBERICHT

Ein Bericht von Jan von Holt (Delmenhorster Kreisblatt)

TRAINER DOMINIK SCHMIDT BENENNT MISSSTÄNDE BEI ATLAS DELMENHORST

Der Landesliga-Aufsteiger STK Eilvese verlangte dem SV Atlas Delmenhorst am Samstag in der Oberliga mehr ab, als viele erwartet hatten. Atlas siegte knapp, Trainer und Sportchef waren nach Abpfiff zwar erleichtert, aber auch verdattert. Dominik Schmidt erklärte, woran es im Team im Moment hapert.

Letztes Jahr noch Lohmühle, mittlerweile Eisenberg. Zwischen Bauernhäusern, Pferden, Ackerflächen, Güter- und Spielmannszügen, statt an Fußball-Kultstätten. Der SV Atlas Delmenhorst ist spätestens am Samstag in der harten Oberliga-Realität angekommen. Und für die drei Punkte musste die Mannschaft von Trainer Dominik Schmidt beim STK Eilvese auch hart arbeiten. Der Ortsteil von Neustadt am Rübenberge hat weniger Einwohner, als vor ziemlich genau einem Jahr Zuschauer das Spiel des SV Atlas beim VfB Lübeck in der Regionalliga besuchten. 2787 zu 1650. Und 2:1 – so lautete das Endergebnis am Samstagnachmittag aus Delmenhorster Sicht. Zur Halbzeit lag der SV Atlas noch mit 0:1 zurück.

Rund 300 Zuschauer dürften die Begegnung verfolgt haben, ein gutes Fünftel der Ortschaft quetschte sich also auf die gut zwei Meter zwischen Bratwurstbude, Regieturm und Spielfeldbande. In Eilvese sind die Besucher jedenfalls näher dran als in Englands Fußballarenen. Auf der anderen Seite des Feldes hatten sich gut 20 Delmenhorster versammelt, bei denen sich die Atlas-Spieler nach dem Abpfiff artig bedankten.

Missglückter Klärungsversuch führt zum Rückstand

Spaß beiseite. Dazu war Schmidt nach Spielschluss auch nicht wirklich aufgelegt, trotz des ersten Auswärtssieges in einem Pflichtspiel im Jahr 2023 und unter seiner Regie. Beim Interview am Mittelkreis wirkten er und Sportchef Bastian Fuhrken, als hätten sie selbst noch nicht so ganz begriffen, wo sie hier eigentlich gelandet waren und was sie für ein Spiel gesehen hatten. Der Aufsteiger aus der Landesliga hatte dem Regionalliga-Absteiger mehr abverlangt, als beim Blick auf die Mannschaftsnamen vielleicht zu erwarten gewesen wäre. Das gab auch der Atlas-Coach unumwunden zu: „Schwer, dafür Worte zu finden“, waren seine ersten Worte. „Wir haben die Jungs eigentlich darauf vorbereitet, was auf sie zukommt und was für Bedingungen hier sind.“ In den ersten knapp 30 Minuten wirkte seine Mannschaft jedoch pomadig und schon nach drei Zeigerumdrehungen befand sich Atlas im Rückstand: Raoul Cissé schoss bei einer missglückten Klärungsaktion im eigenen Strafraum den Gegner an, der Ball prallte vor die Füße von Nico Kiedrowski, der vor Torwart Damian Schobert cool blieb.

„Und deswegen kommt so eine erste Halbzeit dann zustande, die einen natürlich auch ratlos macht.“
Dominik Schmidt, Trainer des SV Atlas Delmenhorst
 

Shamsu Mansaray, aktivster Delmenhorster Akteuer und zweimal Vorlagengeber, scheiterte in der zehnten Minute mit einem Schuss am Außenpfosten. Danach dauerte es bis zur 34. Minute, ehe sich Delmenhorst etwas berappelte und Florian Stütz die bis dato beste Gelegenheit für Atlas vergab: Sein Versuch auf Höhe des Elfmeterpunktes nach Flanke Mansaray parierte STK-Keeper Malte Christensen stark. Weitere Annäherungsversuche von beiden Teams bis zur Pause blieben erfolglos.

„Die Halbzeitansprache war sehr deutlich und klar. Und man hat dann gesehen, dass es in der zweiten Halbzeit anders gehen kann, auch, wenn da auch nicht alles gut gewesen und es nicht der schönste Fußball gewesen ist“, führte Dominik Schmidt weiter aus. „Aber es ging darum, dass die Jungs füreinander kämpfen, füreinander fighten und sich untereinander unterstützen. Und das haben sie in der ersten Halbzeit komplett gar nicht auf den Platz bekommen. Und deswegen kommt so eine erste Halbzeit dann zustande, die einen natürlich auch ratlos macht.“ Am Ende war er aber froh, dass die drei Punkte mit nach Delmenhorst gingen. „In zwei Wochen wird kein Hahn mehr danach krähen, wie wir das Spiel gewonnen haben.“

Florian Stütz (61.) und Kapitän Mustafa Azadzoy (78.) hatten die Begegnung zugunsten der Delmenhorster noch gedreht. Nach einer Gelb-Roten Karte sechs Minuten vor Schluss für den zur zweiten Halbzeit eingewechselten Joel Schallschmidt musste Atlas noch mal zittern – Eilveses Ali Saade hatte in der vierten Minute der Nachspielzeit noch mal den Ausgleich auf dem Kopf, doch Torwart Damian Schobert rettete dem SVA den ersten Auswärtsdreier.

Dominik Schmidt redet Tacheles

Die bevorstehende Woche stellt die Delmenhorster bereits vor die nächsten Herausforderungen: Trainer Schmidt befindet sich derzeit regelmäßig und mehrtägig auf einem Trainerlehrgang, zudem sei „das Feld an den Dingen, an denen wir arbeiten müssen, so groß, dass wir es von der Kapazität her gar nicht auffangen können“, erklärte er. Co-Trainer Florian Urbainski wird von Montag bis Mittwoch die Übungseinheiten leiten. „Den Kader, den wir haben, würden sich andere Oberligisten wünschen, die in der Tabelle besser dastehen. Den haben sie nicht, stehen aber trotzdem vor uns, und dafür gibt es Gründe“, so Schmidt, der diese anschließend schonungslos aufzählte: Fehlende Bereitschaft, fehlender Wille, fehlende Arbeit für den Nebenmann und die Rahmenbedingungen anzunehmen, statt sich darüber zu beschweren. „Nur so wirst du in der Liga bestehen können.“

STATISTIK



STK Eilvese

1 : 2

SV Atlas

Samstag, 23. September 2023 · 15:00 Uhr

Oberliga Niedersachsen · 08. Spieltag

Schiedsrichter: Leon Röpke Assistenten: Florian Hiller, Lars Rapmundt Zuschauer: 350

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