Regionalliga - 22. Spieltag

Sonntag, 7 Uhr: Im Stadiongebäude geht das Licht an. Yvonne, Benno, Rene und Sam packen alles zusammen und kochen Kaffee für das Team, das sich um 9 Uhr zusammenfindet. Zu diesem Zeitpunkt stellen sich alle die Frage „Und welches Gefühl habt ihr heute?“. Leider kann uns das im Vorfeld keiner sagen, um 16 Uhr wissen wir es dann alle. Mit 0:4 wurden wir zurück in den Bus geschickt, eine kalte Dusche trifft es auf den Punkt. Es war ein Tag zum Vergessen, aber so einfach ist es nicht.

 

Der Aufwand, der betrieben wird, ist enorm und eine hohe Niederlage verbunden mit einer schlechten Leistung macht es noch viel schlimmer. Mit viel Wut im Bauch, teilweise Unverständnis, packt unser Team hinter dem Team alles ein. Ein falscher Spruch würde das Fass zum Überlaufen bringen, Benno kocht und die Lunte ist ziemlich kurz.

 

„Warum mache ich das alles und warum zeigt unser Team dann solch eine Leistung?“ Diese Frage stellt sich nicht nur Benno, diese Frage beschäftigt uns alle. Wir können uns bei allen nur entschuldigen, die nach Kiel gefahren sind, um die Mannschaft zu unterstützen. Morgens um 8 Uhr habe ich mich verabschiedet, um am Abend um 20:30 Uhr vom Tag zu berichten, was sehr kurz ausfiel. Drei Stunden mit einer Niederlage zurück nach Delmenhorst zu fahren, ist für mich eine absolute Qual. In diesem Moment haben wir viel Zeit, um über die aktuelle Lage zu sprechen oder auch zu schweigen, um nachzudenken.

 

Im letzten Heimspiel können wir nun nochmal alles geben, um drei Punkte zu holen, um die Klatsche in Kiel etwas mehr zu vergessen, um nicht über Weihnachten auf die Tabelle schauen zu müssen und festzustellen, dass der derzeitige Tabellenstand vielleicht nicht reichen könnte, um die Liga zu halten, da es ungewiss ist, ob die Nord-Clubs in der 3. Liga bleiben und daher vielleicht vier, fünf oder sogar sechs Mannschaften absteigen. Vor allem können wir uns aber mit drei Punkten bei allen Zuschauern bedanken, die uns immer wieder unterstützen. Wir alle wünschen uns drei Punkte zum Jahresabschluss und wenn ich an unserem Team hinter dem Team denke, dann ist es für die Mannschaft eine Pflicht, alle Kräfte zu bündeln, um diese positiv verrückten Personen relativ zufrieden und mit einem besseren Gefühl in die Weihnachtszeit zu verabschieden.

 

Für einige beginnt dann die Aufarbeitung. Wir als Verantwortliche, vor allem Trainer Riebau und ich, müssen die Spiele, den Kader und auch das ganze Team analysieren. Dabei geht es nicht darum, was hat jemand schlecht gemacht, sondern wie können wir als Team besser werden, wie müssen wir agieren, um mehr Punkte zu holen. Mit der jetzigen Punkteausbeute sind wir nicht zufrieden, aber was müssen wir ändern? Das ist unsere Aufgabe, dafür müssen wir uns Zeit nehmen. Gleichzeitig aber auch abschalten, neue Motivation aufsaugen, die Zeit mit der Familie verbringen, um dann ab Januar mit frischen Kräften in die Vorbereitung zu gehen. Im Januar öffnet das Transferfenster, auch darauf müssen wir uns vorbereiten. Wird uns ein Spieler verlassen, müssen wir auf einer Position reagieren und welcher Spieler passt zu uns, diese Fragen stellen wir uns seit einigen Jahren und auch in dieser Winterpause werden wir einen Plan haben, aber ich muss auch gestehen, in diesem Jahr bin ich sehr nachdenklich.

 

Ich wünsche uns allen ein erfolgreiches letztes Heimspiel, danke für die Unterstützung und danke für euer Verständnis. Genießt die Weihnachtszeit, genießt die Zeit mit der Familie und kommt gesund in das neue Jahr. Mein größter Dank gilt aber allen Personen, die immer wieder für den Verein da sind, die alle anderen Mannschaften unterstützen, anpacken und sich für nichts zu schade sind. Alle, die bei den Heimspielen pünktlich auf der Matte stehen, ein Tor für den Gegner ansagen müssen, nach den Spielen und bei schlechtem Wetter im Stadion aufräumen, Berichte schreiben, das Catering durchführen und natürlich unserem Staff-Team hinter der Regionalligamannschaft.