„Wir benötigen ein Sportzentrum in Delmenhorst“

„Wir benötigen ein Sportzentrum in Delmenhorst“

21.09.2018

Zehn Fragen an Bastian Fuhrken

Ein Bericht von Nico Nadig (Weser-Kurier)

Titelbild: Ingo Möllers

 

Bastian Fuhrken ist Sport-Vorstand des Fußball-Oberligisten SV Atlas Delmenhorst. Er beschäftigt sich aber nicht nur mit dem Verein, sondern mit der generellen Entwicklung des Sports in Delmenhorst.

Welches Thema beschäftigt Sie zurzeit am meisten?

Wie Unternehmen im Land Niedersachsen gefördert werden, welche Möglichkeiten man als Unternehmensgründer hat und welche Standorte in Niedersachsen oder Bremen interessant sind. Durch meine Selbstständigkeit beschäftige ich mich mit diesen Themen. Dazu kommt dann meine Liebe zum SV Atlas Delmenhorst: Dort wollen wir uns vergrößern, wir arbeiten an der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Vereins. Diese gerät durch die Infrastruktur und andere Gegebenheiten sehr ins Stocken. Delmenhorst hat keine große Wirtschaftskraft, die Stadt hat aber sehr viele Baustellen zu bewältigen. Leider werden die Bürger in Delmenhorst nur bedingt bis gar nicht zufriedengestellt. Die Politik hat dem Sport in Delmenhorst einiges versprochen in der Vergangenheit und vor den letzten Wahlen, ich würde dazu gerne mal einen Soll-Ist-Vergleich durchführen. Als Bürger der Stadt und vor allem als Ehrenamtlicher, der für den Verein, den Sport und somit auch für die Stadt einiges macht, ist die Unterstützung alles andere als befriedigend.

Welches Buch sollte Ihrer Meinung nach in jedem Bücherschrank stehen?

Dazu kann ich nicht viel sagen. Im heutigen Zeitalter hört man sich viel an, ich habe noch nie viel gelesen. Hörbücher, Dokumentationen und Porträts über einzelnen Personen und Unternehmen interessieren mich sehr. Wenn ich Zeit habe, dann ziehe ich diese Varianten vor oder höre Musik.

Wir stocken den Haushalt Delmenhorsts um eine Million Euro auf und Sie dürfen das Geld ausgeben. Was machen Sie damit?

Da jedes Projekt vom Geld her nicht ausreicht – das ist die Realität –, kann ich ja gleich mit zwei Millionen planen, spreche aber nur von einer. Diese Frage kann ich sehr gut beantworten, ich würde einen Kunstrasenplatz mit Flutlichtanlage und zwei Kabinen bauen lassen, dazu kommen Parkplätze und ein Raum für Trainingsmaterial. Diese Realisierung ist längst überfällig. Leider laufen davor viele weg, oder sie wird aufgrund von Unstimmigkeiten beziehungsweise persönlichen Differenzen in der Politik nicht umgesetzt. Als Entwicklung der Stadt und als Zeichen für die Sportlichkeit der Stadt Delmenhorst würde ich aber eine ganz andere Variante durchdenken: Wir benötigen ein Sportzentrum in Delmenhorst, wo man viele Sportarten bündelt, die Stärken der Vereine, Stadt und des Landes nutzt. Man muss an einer geeigneten Stelle eine Mehrzweckhalle für 1500 bis 2000 Zuschauer (siehe Cloppenburg), ein Stadion für 3000 bis 5000 Zuschauer, welches für mehrere Dinge geeignet ist, und zudem dann noch die Trainingsplätze bauen. Daneben müssen am besten Tennisplätze und andere Dinge liegen, den Platz dafür hat man, Geld dafür kann man durch verschiedene Varianten realisieren, auch durch die jetzige Stadionanlage. In Delmenhorst traut man sich wohl nicht, ein großes Projekt in die Hand zu nehmen, aber man schmückt sich damit, dass über 13 000 Sportler in Delmenhorst aktiv sind. Vielen fehlt einfach der Mut, etwas anzusprechen, es zu planen, umzusetzen und einfach mal anders zu denken. Aber auf andere schimpfen, Dinge von sich weisen und Schuldige suchen, das können wir alle sehr gut.

Wo verbringen Sie am liebsten einen Sonntagnachmittag?

Eigentlich wäre die Frage „wie“ verbringen Sie ihren Sonntagnachmittag treffender bei mir: nämlich mit meiner Freundin, mit der Familie oder auf dem Sportplatz.

Welche drei Schlagzeilen würden Sie gerne mal in der Zeitung lesen?

Delmenhorst entschließt sich zum Bau des „Delme-Sportparks“, alle Vereine haben somit eine gute Zukunft für höhere Ansprüche. Delmenhorst spielt im DFB-Pokal und empfängt den FC Bayern München. Delmenhorst ist so attraktiv wie noch nie für Unternehmen.

Wenn Sie einen Tag mit einem Menschen die Rollen tauschen könnten – wen würden Sie wählen?

Einen Menschen gibt es nicht. Ich möchte gerne mal einen Tag oder eine Woche im Management bei einem Fußball-Bundesligisten dabei sein, vorzugsweise beim SV Werder Bremen oder beim FC Bayern München, gerne aber auch beim FC Liverpool von Jürgen Klopp.

Was war die erste Schallplatte (CD, Kassette, …), die Sie sich gekauft haben?

Angefangen hat es mit Kinderliedern, ob ich es wollte oder nicht, genau erinnern kann ich mich aber nicht.

Was bereuen Sie, in Ihrem Leben bisher nicht getan zu haben?

Puh, das ist schwierig, da ich ziemlich zufrieden bin mit meinem Leben. Zudem bin ich überzeugt, wenn man sich nicht zu hohe Ziele setzt, dann kann man vieles erreichen, und zwar in allen Bereichen. Bis jetzt habe ich vielleicht zu wenig im Bereich der Musik gemacht. Ich habe früher neben dem Fußball Schlagzeug gespielt, schlecht war ich angeblich nicht. Ich musste mich aufgrund der Zeit für eine Sache entscheiden, da ich in der Schule ziemlich faul war. Deswegen würde ich sehr gerne wieder Schlagzeug spielen. Zudem bereue ich es, in jungen Jahren nicht in eine Eigentumswohnung investiert zu haben, mehr kann man nämlich für das Alter in jungen Jahren nicht machen.

Wenn Sie die Macht hätten, etwas zu befehlen, was Ihnen richtig erscheint: Würden Sie es gegen den Widerspruch der Mehrheit tun?

Wenn ich überzeugt bin von einem Weg, dann würde ich diesen einschlagen. Ich habe aber kein Problem, Fehler einzugestehen und mit größerer Kraft eine Kurve einzuschlagen. Am Beispiel SV Atlas sieht man das gut: Der Widerspruch war sehr groß, jetzt haben wir fast die Mehrheit auf unserer Seite. Der Weg war sehr holprig und steinig.

Vervollständigen Sie bitte folgenden Satz: Ich hasse es, wenn …

Man dauerhaft nörgelt, Fehler bei anderen sucht, anstatt sich zu äußern und Probleme gemeinsam anzupacken und die Lage so zu verbessern. Mein Leitspruch: Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen. Das ist ein Zitat von Aristoteles.

Zur Person

Bastian Fuhrken ist Sport-Vorstand des Fußball-Oberligisten SV Atlas Delmenhorst. Der selbstständige Unternehmer hatte entscheidenden Anteil an der Neugründung des Vereins.

Cookie-Hinweis

Diese Website verwendet Cookies gemäß unserer Datenschutzerklärung, um Ihr Nutzererlebnis zu verbessern. Weitere Details zur Nutzung und Deaktivierung von Cookies erfahren Sie hier.

Einverstanden

Cookie-Informationen

Diese Internetseite verwendet Cookies, um die Nutzererfahrung zu verbessern und den Benutzern bestimmte Dienste und Funktionen bereitzustellen. Es werden keine der so gesammelten Daten genutzt, um Sie zu identifizieren oder zu kontaktieren.

Cookies sind kleine Dateien, die lokal auf Ihrem Computer gespeichert werden. Diese Dateien können keinen Schaden an Ihrem Computer anrichten.

Besuchen Sie die Internetseite des Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, um mehr über Cookies und lokalen Speicher zu erfahren.

Wenn Sie keine Cookies durch diese Website speichern lassen möchten, können Sie dies direkt in Ihrem Browser einstellen. Wie dies für Ihren Brwoser funktioniert, erfahren Sie bei Klick auf den jeweiligen, nachfolgenden Button.