Hinrich Schmidt

 
Hinrich "Jupp" Schmidt stammt aus einer Bookholzberger Großfamilie mit insgesamt 11 Kindern (8 Jungs und 3 Mädchen). Von den Jungs spielten sieben aktiv Fussball, der talentierteste von ihnen war ohne Zweifel Hinrich. Die Schmidtkinder waren noch richtige Straßenfußballer und so fand Jupp erst im Alter von 17 Jahren zum Vereinsport beim Bookholzberger TB. Dort schoss er, damals noch als Stürmer, bis zu 50 Tore pro Saison für seinen BTB.
 
Das blieb natürlich nicht unentdeckt und so kam es, dass Helmut Jagielski im Jahre 1972 Jupp zum SV Werder holte. Schmidt schlug sofort ein. Er wurde vom Offensivspieler zum Abwehrspieler bzw. Mittelfeldmann umgeschult, zur Saison 74/75 zum Mannschaftsführer ernannt und stieg 1976 mit den Werder Amateuren zeitgleich mit unserem SVA in die seinerzeit dritthöchste deutsche Spielklasse, die Oberliga Nord auf. Mitspieler seinerzeit waren u.a. der spätere Atlas-Trainer Karl-Heinz Geils, Jens Knop und Dimi Daras, der Ende der 70er Jahre zusammen mit Jupp Schmidt für Furore beim SV Atlas sorgen sollte.
 
In seiner Zeit beim SV Werder zählte Schmidt zum erweiterten Kader der Bundesligamannschaft und kam auch zu einem achtminütigen Einsatz bei den Werderprofis gegen Real Madrid. Die Bremer Stadionzeitung Werder-Echo beschrieb Jupp damals so:
 
"Jupp Schmidt ist ein Spieler, der wenig Aufhebens von sich macht. Beständige Form ist sein Aushängeschild, sportliche Pflichten haben immer Vorrang. Er fehlt bei keinem Training und ist stets gut gelaunt! Er liebt den Fussball und die Technik ist ihm auf dem Leib geschrieben. 90 Minuten ist er auf den Platz unterwegs!"
 
Besser kann man den Fußballer und Menschen Jupp Schmidt wohl nicht beschreiben.
 
Als Schmidt quasi den Höhepunkt seiner Laufbahn entgegenging, beendete er sie zur großen Überraschung Aller. Er begann in seiner Heimat Bookholzberg mit dem Bau seines Hauses und diese Arbeit nahm ihn so in Anpruch, dass er den zeitlichen Aufwand beim SV Werder nicht mehr auf sich nehmen konnte. Also baute er fleißig sein Eigenheim und nebenbei spielte er bei seinem alten Verein Bookholzberger TB in der Kreisliga.
 
Als dann sein Haus fertig wurde und er die Leichtathletin Dagmar Kluge, die Tochter des mehrfachen deutschen Mittelstreckenmeisters Karl Kluge und ebenfalls erfolgreiche Läuferin, u.a. Sportlerin des Jahres bei SV Werder 1968 sowie Bremer Landesmeisterin über 100 und 200 Meter, die er in seiner Zeit beim SV Werder kennengelernt hatte, vor dem Traualtar geführt hatte, war Jupp wieder bereit im höherklassigen Fußball anzugreifen und wechselte zur Saison 1978/79 zum SVA. Dort erkämpfte sich Jupp unter Trainer Max Konopka auf Anhieb einen Stammplatz und wurde oftmals mit Sonderaufgaben betreut.
 
In der Saison 1979/80 avancierte Schmidt dann zum absoluten Leistungsträger und Mannschaftskapitän in der wohl besten Mannschaft des SV Atlas aller Zeiten. Seine Mitspieler seinerzeit waren u.a. Günther Selke, Lubo Blaschek, Thomas Pfautsch, Bübl Baumgart, Ottmar Ahlers, Heiner Radbruch, Uwe Erkenbrecher, Jim Weir und Dimitrios Daras. Ironie der Geschichte: Ausgerechnet Jupps Ex-Team, die Werder Amateure, schlugen unsere Mannschaft im letzten Saisonspiel im Bremer Weserstadion mit 2:1 und verbauten dem SVA so den Weg zum möglichen Aufstieg in die 2.Bundesliga Nord.
 
In der folgenden Saison spielte Schmidt nach Schwierigkeiten mit Trainer Bernd Oles in der zweiten Mannschaft des SV Atlas unter Atlaslegende Heinz-Dieter Hasebrink.
 
Nach dem Weggang von Oles rückte Jupp Schmidt wieder in die erste Mannschaft auf. Der neue Trainer hieß Hannes Hein, ihm folgte Ende der Oberligasaison 1982/83 Bata Tijanic. Beide Trainer setzten volles Vertrauen in Jupp und so wurde er wieder zu einem Führungsspieler unserer Mannschaft.
 
Nach dem Abstieg in die Verbandsliga West wurde unser SVA Meister dieser Liga mit Spielern wie Manni Hellmann, Herbert Meyer, Charly Meininger und natürlich Jupp Schmidt. Leider scheiterte unser Team im letzten Aufstiegsspiel bei Altona 93 und verblieb in der Verbandsliga. Es war Schmidts letztes Spiel im blau-gelben Trikot unseres Vereins.
 
Seine Bilanz
149 Spiele mit 4 Toren
OL 78-83 122/4
VL 83/84 27
 
Ab der Saison 1984/85 war Jupp Schmidt dann mit großem Erfolg als Jugendtrainer der C- und später der B-Jugend des SV Atlas tätig. Spieler unter ihm waren u.a. Mesut Karagöz , Babis Christoferides, Ralf Augustin und Oliver Maskow. Anschließend wechselte Schmidt zur Saison 1987/88 zum VfL Stenum und übernahm dort die 1. Herrenmannschaft. Spieler dort zu dieser Zeit waren z.B. die Jansson-Brüder, Bädjer, Meissner und Ingo Schrader. 1991 löste ihn Manni Klatte ab und Jupp Schmidt beendete seine Zeit als Trainer.
 
Heutzutage verfolgt Jupp weiter mit großem Interesse das Fußballgeschehen in Delmenhorst und Umgebung. Die absolute Lieblingsmannschaft von Jupp und Dagmar Schmidt ist allerdings der FC Bayern.
 
Mit Fug und Recht kann man behaupten, dass Hinrich "Jupp" Schmidt einer der erfolgreichsten und gleichzeitig bodenständigsten Spieler gewesen ist, der je im Trikot des SV Atlas aufgelaufen ist. Eine wahre Atlaslegende!

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