Das Telefon von Bastian Fuhrken stand in den vergangenen Tagen nicht mehr still. Anrufe, Kurz- und Sprachnachrichten – nach der überraschenden Trennung von Trainer Jürgen Hahn hatte der Sportvorstand des SV Atlas Delmenhorst einerseits viel zu erklären. Und ist andererseits auch deshalb gefragt, weil er zusammen mit Klubchef Manfred Engelbart über die Hahn-Nachfolge entscheiden wird.
„Vor Mittwoch werde ich mich mit dem Trainer-Thema aber nicht beschäftigen“, betonte Fuhrken. Denn in den nächsten Tagen stehen zwei wichtige Termine bevor. Am Dienstag (19 Uhr) findet die Jahreshauptversammlung des SVA bei Jan Harpstedt statt. Und diesen Sonntag (14 Uhr) das Auswärtsspiel beim Heeslinger SC, bei dem der SV Atlas seine Erfolgsserie (zwei Siege, zwei Remis)ausbauen möchte.
Viele, viele Einzel- und Gruppengespräche mit den Spielern habe er während der vergangenen Trainingseinheiten geführt, erzählte Fuhrken. „Die Spieler waren neugierig und wollten natürlich wissen, wie es bei uns weitergeht.“ Nach den drei Einheiten in dieser Woche stellt der 33-Jährige zufrieden fest: „Wir haben gut gearbeitet. Die Spieler haben sehr gut das umgesetzt, was wir sehen wollen.“ Wir – das sind neben Fuhrken auch Manager Benno Urbainski und Reserve-Coach Daniel von Seggern, die bis zum Winter das Trainer-Trio bilden.
Grundsätzlich hält Fuhrken nach dem sportlichen Beben wegen der Hahn-Entlassung fest: „Ich hoffe, dass wir uns ab der Busabfahrt am Sonntagmittag nur auf Heeslingen fokussieren. Wenn uns das gelingt, haben wir gute Chancen, zu gewinnen.“
Heeslingen nach Trainer-Entlassung im Aufwind
Mit dem Heeslinger SC trifft Atlas auf einen Gegner, der sich nach dem Rücktritt von Coach Hansi Bargfrede im Aufwind befindet. Dass Heeslingen im Spiel eins nach Bargfrede per 3:2 die Festung FC Hagen/Uthlede stürmte und dem Aufsteiger die erste Heimniederlage nach 26 Spielen und 595 Tagen (zuletzt am 26. März 2017 0:2 gegen Eintracht Celle) beibrachte, hat Fuhrken beeindruckt. Er sagt aber auch: „Wir sind über Heeslingen informiert und gut vorbereitet.“ Durch den Trainerwechsel gebe es vielleicht „ein, zwei unbekannte Konstellationen“.
Zum Personal: Während die zuletzt angeschlagenen Marco Prießner und Marvin Osei spielen können, droht neben Thomas Mutlu (Nasenbeinbruch) auch der Ausfall von Nick Köster – und damit von beiden Rechtsverteidigern. Mögliche Alternativen dort sind Keisuke Morikami, Marlo Siech und Tom Schmidt.
Die gelbe Gefahr
Im Auge haben sie bei Atlas übrigens auch die gelbe Gefahr. Will heißen: das Thema fünfte Gelbe Karte. Denn neben dem aussetzenden Mutlu haben auch Köster, Siech, Prießner und Osei bereits vier Mal den gelben Karton gesehen. „Das können wir nicht ändern, aber das ist schon ein Thema“, sagt Fuhrken. „Wenn zuviele Spieler auf einmal gesperrt sind, wäre das natürlich schlecht.“