„Der DFB-Pokal wäre für alle ein Traum“

„Der DFB-Pokal wäre für alle ein Traum“

Oberliga 05.01.2019

Interview mit Tom Schmidt

 

von Sönke Spille (Text) und Volkhard Patten (Bild), Nordwest-Zeitung

Seit dieser Saison spielt der Wildeshauser Tom Schmidt (19) bei Oberligist SV Atlas. Mit der NWZ hat er exklusiv über die bisherige Spielzeit, den neuen Trainer und seine Zukunft gesprochen.

Frage: Nach einem Jahr beim BV Cloppenburg bist du in diesem Sommer zu Aufsteiger SV Atlas gewechselt. Wie kam es zu der Entscheidung?
 
Tom Schmidt: Ich habe mich bei Cloppenburg sehr wohl gefühlt, bin gut mit dem Team klargekommen. Nach drei Trainerwechseln in der Saison ist die Mannschaft aber auseinandergebrochen, viele wollten wechseln. Delmenhorst ist für mich dichter an meinem Wohnort, dazu hat mir der Verein mit Manager Bastian Fuhrken gezeigt, dass sie mich unbedingt verpflichten wollten. Es ist ein geiler Verein, der eine Vision hat und weiß, wo er in Zukunft stehen will. Das konnte mir Cloppenburg nicht so wirklich bieten.
 
Frage: Wie war dein Start bei Atlas?
 
Schmidt: Es war ein großer Umbruch mit vielen neuen Spielern bei Atlas. Ich kannte vorher nicht alle, aber die Chemie hat ziemlich schnell gepasst. Ich denke für mich war es ein Vorteil, dass mehrere neue Spieler gekommen sind und sich alle noch einmal neu beweisen mussten.
Frage: Mit dem vierten Tabellenplatz ist Atlas in die Winterpause gegangen. Wie zufrieden könnt ihr aus sportlicher Sicht sein?
 
Schmidt: So ganz zufrieden bin ich nicht, auch wenn sich der Tabellenplatz gut anhört. Wir hätten noch mehr Punkte holen können, zu den Plätzen hinter uns ist es nur ein geringer Abstand. Man muss also aufpassen, dass man nicht abrutscht. Ich hätte mir gewünscht, dass der Abstand noch ein wenig deutlicher gewesen wäre. Aber die Neuzugänge wurden schnell integriert, im Großen und Ganzen sind wir zufrieden.
 
Frage: Du hast dir gleich einen Stammplatz erkämpft und in allen 18 Saisonspielen auf dem Feld gestanden – 15 Mal davon in der Startelf. Wie zufrieden bist du persönlich?
 
Schmidt: Ich bin als Stammspieler von Cloppenburg zu Atlas gewechselt und für mich war klar, dass ich mir auch hier einen Stammplatz erkämpfen möchte – auch wenn die Konkurrenz viel größer ist. Ich konnte in der Vorbereitung mein Können zeigen, der Trainer hat zu Beginn auf mich gesetzt und ich habe mich hier ebenfalls zum Stammspieler gemausert.
 
Aber ich bin auch ein Perfektionist, bin nie so richtig mit mir zufrieden. Ich möchte immer spielen und ärgere mich schon, wenn ich zwei Spiele nicht von Beginn an auf dem Platz stehe.
 
Frage: Gibt es ein Spiel in der Hinrunde, das du in besonders guter Erinnerung hast?
 
Schmidt: Gegen Uphusen war ich sehr zufrieden mit mir. Beim 4:0 habe ich ein Tor gemacht und zwei Vorlagen gegeben.
 
Frage: Mitte November wurde Trainer Jürgen Hahn entlassen und die Mannschaft bis zur Winterpause interimsmäßig betreut. Hat sich das im Team bemerkbar gemacht – wie wurde die Trainerdebatte im Team verfolgt?
 
Schmidt: Es ist klar, dass es Thema ist, wenn der Trainer entlassen wird. Der Verein hat aber mit uns Spielern gesprochen, die Entscheidung erklärt und wir haben sie verstanden. Namen aus der Presse wurden schon besprochen, aber wir wissen, dass wir mit Bastian Fuhrken einen Manager haben, der gute Arbeit macht. Wir haben ihm voll und ganz vertraut.
 
Frage: Ein neuer Trainer bedeutet immer, dass einiges auf den Prüfstand gestellt wird. Wie war es in diesem Fall?
 
Schmidt: Mit Daniel von Seggern hatten wir einen Interims-Trainer den wir alle kannten. Das hat für viel Ruhe im Team gesorgt.
 
Frage: Neuer Trainer ist nun Olaf Blancke, den du aus der vergangenen Saison in Cloppenburg kennst. Was ist er für ein Trainertyp, kann er innerhalb der Mannschaft für den nötigen Schwung sorgen?
 
Schmidt: Er ist ein emotionaler, ehrgeiziger und engagierter Typ, der auch an der Seitenlinie immer vollen Einsatz zeigt. Er war in der vergangenen Saison der dritte Trainer bei uns in Cloppenburg. Wir standen damals am Abgrund, aber er hat uns als Team zusammengeschweißt, uns fit gemacht und aus dem Tabellenkeller herausgeholt. Ich bin jetzt gespannt, wie er in Delmenhorst arbeitet, denn Atlas und Cloppenburg sind zwei sehr unterschiedliche Vereine. Aber ich bin mir sicher, dass er der Richtige ist und uns weiterbringen kann.
 
Frage: Wie sieht eure Vorbereitung auf das erste Ligaspiel 2019 Ende Februar aus?
 
Schmidt: Es gibt kleinere Einheiten in der Soccer-Halle. Ich werde, im Gegensatz zu vielen anderen aus dem Team, sehr wahrscheinlich an der Hallenkreismeisterschaft teilnehmen. Danach wird der neue Trainer in den vier oder fünf Einheiten jede Woche sicher einige neue Spielzüge mit uns trainieren.
 
Frage: Was für Ziele habt ihr in dieser Saison noch?
 
Schmidt: Wir stehen im Halbfinale des Niedersachsen-Pokals. Unser Ziel ist es, den Pokal zu gewinnen und in den DFB-Pokal zu kommen. Alle vier Halbfinalisten sind aus unserer Liga und wir sind selbstbewusst genug, um zu sagen, dass wir alle drei anderen Teams schlagen können. Der DFB-Pokal wäre für alle ein Traum – auch für die Stadt Delmenhorst.
 
Frage: Und in der Liga?
 
Schmidt: Wir wollen oben mitspielen, wissen aber auch, dass der Aufstieg schwer wird. Ich finde aber, dass die nötige Qualität im Kader vorhanden ist. Die müssen wir auf den Platz bringen und dann schauen wo die Reise hingeht.
 
Frage: Und wie sieht es mit deiner persönlichen Reise aus? Was sind deine Ziele für den Rest der Saison und darüber hinaus?
 
Schmidt: Der Schritt vor eineinhalb Jahren nach Cloppenburg zu gehen, hat meinen Ehrgeiz geweckt, so hoch wie möglich zu spielen. Ich habe im Sommer für zwei Jahre bei Atlas unterschrieben, fühle mich hier sehr wohl und will die beiden Jahren auf jeden Fall erfüllen. Darüber hinaus weiß man nie was kommt. Ich trainiere jeden Tag nach der Arbeit, es ist ein enormer Zeitaufwand. Deshalb ist es mir unheimlich wichtig, dass ich Spaß bei dem habe, was ich tue.
 
Aber natürlich – wenn es ein Angebot aus einer höheren Liga von einem anderen Club gibt und alles passt, kann man vielleicht überlegen. Momentan habe ich aber große Lust darauf, den Weg mit Atlas zu gehen und langfristig in der Regionalliga anzukommen.

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