Es war am Dienstagabend gar nicht so einfach, zu erkennen, was der SV Atlas in seinem ersten Spiel unter neuem Trainer so fabrizierte. Das Debüt von Olaf Blancke an der Seitenlinie ging bei Werder Bremen III zwar unfallfrei über die Bühne, doch der Kunstrasenplatz am Bremer Osterdeich wurde vom dämmerigen Flutlicht eher notdürftig ausgeleuchtet – für die Sicht von Seitenlinie zu Seitenlinie brauchte man in jedem Fall tadellose Augen.
0 Grad, 40 Fans
Sicher ist, dass der Fußball-Oberligist den Bremen-Liga-Elften durch einen präzisen Flachschuss von Steven Müller-Rautenberg in der 14. Minute völlig verdient mit 1:0 (1:0) bezwang und aus den etwas glitschigen Bodenverhältnissen das beste machte. „Wir wissen selbst, dass wir besser spielen können und müssen“, sagte Blancke hinterher. „Aber für mich geht es erst einmal darum, jeden Spieler kennenzulernen.“ Dass immerhin knapp 40 größtenteils aus Delmenhorst angereist Zuschauer seiner Premiere bei frostigen Temperaturen beiwohnten, fand er „bemerkenswert für ein Testspiel“.
Blancke gab von der Seitenlinie recht sparsam Anweisungen, sein Team war aber deutlich besser organisiert als Werder. Atlas verteidigte hoch und erspielte sich mehr Chancen – auch wenn es nach dem Geschmack des Trainers noch nicht genügend waren: „Der Zug zum Tor hat mir etwas gefehlt.“
Gastspieler machen guten Eindruck
18 seiner Akteure spielten im Kampf um die Stammplätze im zweiten Saisonteil vor, darunter waren auch zwei Gastspieler. Der Niederländer Aladji Barrie machte einen guten Eindruck als Stürmer, er spielte zuletzt für den Kieler Oberligisten Türkspor und davor unter anderem in der Regionalliga für den BV Cloppenburg und in der zweiten niederländischen Liga für den FC Emmen.
Der Pole Mateusz Kolodziejski versuchte in der zweiten Halbzeit, die Verantwortlichen zu überzeugen. Bis Donnerstagmittag müssen Neuzugänge beim Niedersächsischen Verband gemeldet sein.
Blancke spürt auch in der ersten Testspielwoche mit weiteren Partien u.a. beim Regionalligisten VfL Oldenburg (Sonntag, 14 Uhr) schon die Erwartungshaltung in Delmenhorst vor einem richtungsweisenden halben Jahr mit dem Spitzenkampf in der Oberliga und dem Niedersachsenpokal-Halbfinale gegen den 1. FC Wunstorf. „Das Interesse bei den Fans ist groß. Das freut uns in erster Linie“, sagte Blancke.