Bericht: Daniel Niebuhr
Titelbild: SV Atlas Events
Zumindest an diesem Sonntag muss man sich beim SV Atlas keine Sorgen um die Lichtverhältnisse machen. Das Oberligaspiel gegen den MTV Wolfenbüttel ist mit der Anstoßzeit von 16 Uhr zwar das späteste dieses Spieltages, der Sonnenuntergang ist aber erst für 19.25 Uhr vorhergesagt – sollte es nicht eine weltrekordverdächtige Nachspielzeit geben, kann die Partie also regulär zuende gespielt werden.
Im Rest der Woche macht die Dunkelheit den Delmenhorstern da schon deutlich mehr Probleme. Eigentlich trainiert Atlas auf den Nebenplätzen des Stadions an der Düsternortstraße, das Flutlicht dort ist allerdings seit Jahren derart miserabel, dass ein Abschlussspiel über den kompletten Platz schon im Herbst praktisch unmöglich ist. Die bei Sanierungen vergleichweise gemächlich arbeitende Stadt hatte eigentlich eine Erneuerung noch in diesem Jahr beschlossen; weil sich auf die Ausschreibung niemand meldete, kann es nun aber noch etwas länger dauern. „Wir sind der einzige Oberligist, der ab Herbst nicht mehr auf der eigenen Anlage trainieren kann“, vermutet Vorsitzender Manfred Engelbart.
Der Clubchef hat in dieser Woche nicht zum ersten Mal Alarm geschlagen. In der Stadionzeitung macht er sich öffentlich Gedanken über die Zukunft, die er – nebenbei bemerkt – irgendwann eigentlich in der Regionalliga sieht. Aber: „Können wir mit so schlechten Trainingsbedingungen den Gegnern überhaupt Paroli bieten?“
Aktuell offensichtlich schon; Atlas ist als einziger Oberligist auch nach sechs Spielen noch ungeschlagen und zeigt gefühlt von Woche zu Woche besseren Fußball. Trainer Key Riebau kommentiert Tabellenstände nach sechs Spielen zwar generell nicht, dennoch kann sich sein Team mit einem Sieg über Wolfenbüttel vorerst in der absoluten Spitzengruppe festsetzen. Engelbart denkt laut darüber nach, wie Spitzenfußball in Delmenhorst funktionieren kann, sollte die Mannschaft tatsächlich weiter so stark auftreten – es ist als Appell an Verwaltung und Politik zu verstehen. „Es wird Zeit, dass wir uns Gedaken machen, wie und wo es weiter gehen soll“, sagt der Vorsitzende und geht auf das Wo noch einmal besonders ein – mit der provokanten Frage, ob mögliche Regionalliga-Heimspiele „dann in Oldenburg oder Bremen durchgeführt werden müssen“.
Zumindest langfristig besteht Hoffnung auf Besserung. Nach einem einstimmigen Beschluss des Stadtrats muss die Verwaltung einen Sportstätten-Entwicklungsplan vorlegen, in dem unter anderem geklärt werden soll, wo ein neues Stadion stehen könnte. Schon im Oktober soll es im Sportausschuss ein erstes Feedback geben. Kurzfristig muss sich Atlas anderweitig behelfen. Am Donnerstag wurde das Training um eine halbe Stunde nach vorn verlegt, ab der kommenden Woche werden dann wohl Einheiten auf der Anlage des Delmenhorster TB stattfinden. Riebau bekennt offen, von den „sehr schlechten Lichtverhältnissen“ überrascht zu sein: „Ich wurde schon vorgewarnt, aber so etwas hätte ich nicht erwartet.“ Riebau, sonst ein Freund der Diplomatie, richtet ungewohnt deutliche Worte an die Stadt: „In diesem Jahr stand Delmenhorst bundesweit im Rampenlicht, allein schon durch das DFB-Pokalspiel gegen Werder Bremen. Wenn man weiter erfolgreichen Fußball will, sollte man uns auch helfen.“
Eine Fortsetzung der guten Arbeit soll es in jedem Fall gegen Neuling Wolfenbüttel geben, gegen den Atlas in der Form der vergangenen Wochen klarer Favorit ist. Spielmacher Musa Karli ist nach auskurierter Verletzung wieder ein Kandidat für die Startelf. „Wir haben uns Selbstvertrauen erarbeitet, das wir nutzen wollen, um wieder dominant aufzutreten“, sagt Riebau, dem am wichtigsten ist, „dass die Einstellung passt“.
Die Gäste, die am Sonntag eine 200-Kilometer-Anreise vor sich haben, bekamen in drei der letzten vier Spiele eine Packung verpasst: 0:7 beim Heeslinger SC, 0:3 bei Spitzenreiter VfV Hildesheim und 0:4 gegen den MTV Gifhorn – dazwischen lag allerdings das 3:1 gegen Schlusslicht BW Tündern. Der Club sprach auf der eigenen Facebookseite vom „großen Druck“ nach den zuletzt schwachen Leistungen – und warb für freie Plätze im Fanbus.
Auch an diesem Spieltag gibt es wieder den offiziellen SVA-Liveticker hier auf unserer Homepage. Ab 16:00 Uhr geht es los mit der Startaufstellung und nur den wichtigsten Ereignissen vom Spiel.
Tino Polster und Andreas Otten vom SV ATLAS.TV sind für euch wieder im Einsatz, um nach dem Spiel Stimmen von Spielern, Trainern und Funktionären einzufangen. Das Video geht noch am Sonntagabend zusammen mit einem Spielbericht hier auf unserer Webseite online.
Am Stadioneingang liegt für euch die aktuelle Ausgabe des SVA-Stadionmagazins "Hipp, hipp, hurra..." zur kostenlosen Mitnahme bereit.
Neben Mannis Vorwort und Peters Einwurf gibt es u.a. ein Interview mit Physio Stefano D'Ambrosio, einen Bericht über die Sicherheit und viele Daten und Fakten.
Online-Version: https://www.e-pages.dk/msomedienservice/819
PDF-Download: http://www.svatlas.de/File/8. Spieltag - MTV Wolfenbüttel.pdf
6,00 € - Stehplatz
5,00 € - Stehplatz ermäßigt*
9,00 € - Sitzplatz
8,00 € - Sitzplatz ermäßigt*
*Schwerbehinderte, Rentner und Jugendliche (12 bis 15 Jahre) bei entsprechender Ausweisvorlage
Freier Eintritt für Kinder bis 11 Jahre und Schiedsrichter bei entsprechender Ausweisvorlage.
Tageslinie: 202 (Am Stadion), 203 (Fridjof-Nansen-Straße), 204 (Amundsenstraße)
Freizeitlinie: 212 (Am Stadion), 213 (Fridjof-Nansen-Straße), 216 (Amundsenstraße)
SV Atlas
MTV Wolfenbüttel
Oberliga Niedersachsen · 08. Spieltag