Atlas verliert Spitzenspiel gegen Northeim mit 1:2

Atlas verliert Spitzenspiel gegen Northeim mit 1:2

Oberliga 24.02.2019

19. Spieltag - Oberliga Niedersachsen

 

von Lars Pingel (DELMENHORSTER KREISBLATT)

Fotos: André Klattenhoff

 

Atlas Delmenhorst verliert Punktspiel-Debüt von Trainer Olaf Blancke

Der Fußball-Oberligist SV Atlas Delmenhorst hat das erste Punktspiel unter der Leitung von Trainer Olaf Blancke verloren. Er musste sich beim Spitzenreiter Eintracht Northeim mit 1:2 geschlagen geben.

Der Anfang endete mit einer Niederlage. Zum Leidwesen von Olaf Blancke. „Natürlich stellt man sich den Einstand anders vor“, sagte der 49-Jährige am Sonntag nach seinem ersten Punktspiel als Trainer des Fußball-Oberligisten SV Atlas Delmenhorst und verriet sofort, was er nach intensiven 96 Spielminuten auf dem Kunstrasenplatz des Gustav-Wegner-Stadions von Eintracht Northeim für möglich gehalten hatte. „Ein Punkt wäre schön gewesen“, fuhr Blancke fort, „aber natürlich weiß man auch, dass es beim Spitzenreiter schwer werden wird.“ Der hatte das Spitzenspiel gegen die um drei Ränge auf Platz sieben abgerutschten Delmenhorster dank der Treffer von Nils Hillemann (7. Minute) und Christian Horst (74.) dann auch mit 2:1 (1:1) gewonnen. Das Atlas-Tor im Auftaktspiel des zweiten Teils der Saison 2018/2019 erzielte Leon Lingerski (41.).

Ausverkaufte Zuschauerränge

„Mit der kämpferischen Leistung bin ich vollauf zufrieden“, lobte Blancke seine Mannschaft, in der auch noch Thore Sikken nicht dabei war, der sich im Abschlusstraining am Freitagabend verletzt hatte. Er war einer von sechs Atlas-Spielern, die in Northeim wegen Verletzungen fehlten, dazu kam Kapitän Nick Köster (Gelbsperre). „Wir hatten dann auch keine Möglichkeiten mehr, noch einmal offensiv zu wechseln“, erklärte der SVA-Trainer sein Dilemma nach dem Gegentor zum 1:2, als er seiner Elf eine voll auf Angriff ausgerichtete taktische Aufstellung verordnete. Aus der Vierer-Abwehrkette wurde ein dreiköpfiger Verbund, vorn agierte Atlas mit drei Stürmern. Allerdings: Gegen die taktisch disziplinierten und cleveren Northeimer kamen die nie aufsteckenden Delmenhorster in der Schlussviertelstunde zu keiner klaren Chance mehr. In der Nachspielzeit traf Thomas Mutlu den Ball nach einem abgeblockten Eckball an der 16-Meter-Linie nicht richtig, er flog weit übers Tor. Das war die einzige Aktion, die den Pulsschlag der Eintracht-Fans unter 651 Zuschauern (mehr als 100 Delmenhorster) auf den ausverkauften Zuschauerrängen noch einmal ein wenig nach oben trieb.

Man habe gemerkt, dass seine Mannschaft „schon sehr reif“ sei, lobte Eintracht-Trainer Philpp Weißenborn. Er freute sich, dass diese in der zweiten Halbzeit „nicht überstürzt auf das 2:1 gespielt“ habe. Gegen die gut aufgestellte Atlas-Elf ließen die Northeimer den Ball lange in der eigenen Hälfte durch die eigenen Reihen laufen, um den Gast nach vorn zu locken und dies dann mit schnellen Attacken über die Flügel zu nutzen. Vor allem über rechts, wo der sehr offensive Außenverteidiger Mattis Daube und Mittelfeldspieler Melvin Zimmermann starke Leistungen boten. Die beiden waren an den meisten der gefährlichen Angriffe der Gastgeber beteiligt.

Den Siegtreffer produzierten die Northeimer allerdings aus einem Standard. Paul Mähner schlug eine Ecke von der rechten Seite hoch auf den langen Pfosten. Dort konnte Horst den Ball ziemlich unbedrängt ins Netz schieben. „Das ist ärgerlich“, haderte Blacke, „denn wir hatten eine klare Zuordnung, wer für welchen Gegenspieler verantwortlich war. Aber so ist Fußball nun einmal.“

Die zweiten 45 Minuten der Partie, in der beide Mannschaften engagiert in die Zweikämpfe gingen (9 Gelbe Karten), „waren ausgeglichen“, urteilte Blancke und überlegte: „Wer weiß was möglich gewesen wäre, wenn es noch länger unentschieden gestanden hätte. Northeim wäre vielleicht nervös geworden, denn das Team musste gewinnen.“

Zuordnung in Atlas-Defensive stimmt nicht

Die Gastgeber hatten nach der Pause ein Chancenplus. Zimmermann (52.) und Daube (59.) scheiterten am starken Atlas-Torwart Florian Urbainski, der dann in Zusammenarbeit mit Dennis Mooy auch noch einen Daube-Schuss aus vier Metern am Pfosten vorbei lenkte (68.). Dem stand als Atlas-Möglichkeit ein Kopfball des aufgerückten Innenverteidigers Karlis Plendiskis über die Latte, nach einem Eckball von Mooy, gegenüber (60.). 

Einige Glanzparaden von SVA-Torwart Florian Urbainski

„Der Sieg war verdient“, fand Weißenborn wohl auch deshalb. Er dachte aber vor allem an die Drangperiode nach dem 1:0 zwischen der 15. und 23. Minute. „Wir haben einfach vergessen, unsere Chancen zu nutzen“, sagte der Eintracht-Coach. Seine Elf brachte Atlas mehrfach mit Steilpässen in Schwierigkeiten. Dass das keine Wirkung hatte, lag vor allem am besten Delmenhorster: Torwart Urbainski. Er parierte einen Heber von Daube (15.) ebenso stark wie einen Kopfball von Marc-Jannik Grunert (23.). Zwischendurch hatte Atlas auch Glück, dass Hillemann einen Zimmermann-Querpass aus drei Metern neben das leer Tor schob. „In dieser Phase hatten wir keine gute Stabilität. Wir haben zu oft auf abseits gespielt“, monierte Blancke. 

Das 1:0 hatten die Northeimer zuvor nach ihrer ersten gelungen Offensivaktion erzielt. Sie konterten Atlas aus. Später war klar: natürlich über die rechte Seite. Nach der Ballstaffette stand Eintracht-Stürmer Hillemann frei vor Urbainski. Der Northeimer ließ dem Delmenhorster keine Abwehrchance (12.).

SV Atlas Delmenhorst hat in der Anfangsphase zwei gute Chancen

Zu diesem Zeitpunkt hätte allerdings auch Atlas schon vorn liegen können. Das Team erwischte einen guten Start. Urbainski spielte mit einem weiten Abschlag seinen Stürmer Marco Prießner frei, der den Ball aus halbrechter Position wenige Zentimeter am langen Pfosten vorbeischoss (3.). Wenig später wehrte Eintracht-Torwart Christopher-Meyer einen 22-Meter-Freistoß von Patrick Degen stark ab (5.). 

Nach den drei Northeimer Chancen fanden die Delmenhorster ihre Ordnung wieder. Sie wurden sogar überlegen. Der Lohn: das 1:1. Nach einer Ecke von Mooy kam Steven Müller-Rautenberg im Fünfmeterraum an den Ball, erwischte ihn aber nicht richtig. Lingerski reagierte am schnellsten. Er bugsierte das Leder mit einer Grätsche aus spitzem Winkel ins Netz (41.). 

„Ich war froh, dass direkt Pause war“, gab Weißenborn zu. So habe er schnell die Gelegenheit gehabt, seine Spieler neu einzustellen. In der Tat stand die Eintracht-Defensive dann wieder deutlich sicherer. So hatten die Gastgeber nach einer zweiten Halbzeit mit einigen emotionalen Reaktionen auf beiden Seiten - einschließlich einer kurzen Rudelbildung nach einem Foul am Delmenhorster Thomas Mutlu im Mittelfeld (81.) - das bessere Ende für sich.

Delmenhorster empfangen am 3. März VfL Oythe

„Ein Unentschieden wäre möglich gewesen“, bilanzierte Blancke. Dass es dazu beim Tabellenführer nicht reichte, sei für seine Spieler kein Anlass, sich allzu lange zu grämen. „Es gibt keinen Grund, die Köpfe in den Sand zu stecken. Wir werden weiterarbeiten und zusehen, dass wir nächste Woche einen Sieg einfahren.“ Am Sonntag, 3. März, empfängt der SV Atlas im ersten Oberliga-Heimspiel unter seiner Regie den VfL Oythe.

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Alle Ergebnisse vom 19. Spieltag und Tabelle

 

 

FC Eintracht

2 : 1

SV Atlas

Sonntag, 24. Februar 2019 · 14:00 Uhr

Oberliga Niedersachsen · 19. Spieltag

Schiedsrichter: Philip Roedig Assistenten: Jan-Luca Biester, Leo Heckmann Zuschauer: 651

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