Komplimente und Glückwünsche für die starke Leistung seiner Mannschaft nahm Jürgen Hahn, Trainer des SV Atlas Delmenhorst, am Samstag auf dem Fußballplatz der Sportanlage am Arenkamp in Achim gerne an. Der Gedanke, dass aus dem 4:0 (2:0)-Erfolg beim dort beheimateten Fußball-Oberligisten TB Uphusen Schlüsse für den weiteren Verlauf der Saison gezogen werden können, gefiel ihm aber nicht. „Nein, nein“, sagte er dazu: „Wir wissen leider, dass das nicht jede Woche so sein wird.“
Atlas-Trainer Jürgen Hahn ist sehr zufrieden
Nach sieben Partien hat Atlas bereits stolze 14 Punkte eingefahren. Die letzten drei davon hatten ein Eigentor von Kerem Sahan (15. Minute) und die Treffer von Leon Lingerski (37.), Tom Schmidt (68.) und Marco Prießner (87.) sicher gestellt. Dafür lobte auch Hahn seine Spieler. „Das war ein verdienter Sieg nach einem ganz starken Auftritt“, sagte er. „Wir waren auf allen Positionen überlegen.“ Und das bei einem Gegner, der bis Samstag ungeschlagen gewesen war.
Der Atlas-Trainer stellte den Erfolg dann in einen anderen Zusammenhang. „Das Spiel hier und das gegen Wolfenbüttel waren gute Antworten auf die Leistung in Oythe“, erklärte er. Vor zwei Wochen hatte sein Team beim 1:2 beim VfL Oythe enttäuscht und sich zurecht die bisher einzige Niederlage eingefangen. Eine Woche später, beim 2:1 über den MTV Wolfbüttel, ging die Formkurve schon wieder nach oben. Am Samstag war ein steiler Anstieg zu verzeichnen. Die SVA-Spieler waren zweikampfstark, lauffreudig und voll konzentriert. Sie bestimmten vor etwa 400 Zuschauern vom Anpfiff an das Geschehen. „Wir waren griffig und gut geordnet“, sagte Hahn. In der 15. Minute wurde die Überlegenheit dann in Zahlen sichtbar. Nach einem Angriff über die rechte Seite passte Oliver Rauh von der Torauslinie zurück in den TBU-Fünfmeterraum, Salah lenkte den Ball ihn ins eigene Netz.
„In der ersten Halbzeit war Atlas läuferisch klar besser“, bemängelte TBU-Trainer Fabrizio Muzzicato. Er erklärte, dass in seiner Mannschaft zu viele Spieler ihre Normalform nicht erreicht hätten.
Taktische Umstellungen zahlen sich aus
Dass Atlas-Torwart Florian Urbainski in der ersten Halbzeit nicht einen Schuss abwehren musste, lag vor allem daran, dass Atlas glänzende Defensivarbeit verrichtete. Hahn hatte seine Elf im Vergleich zur Vorwoche personell etwas verändert und sie auch taktisch anders aufgestellt. Leon Lingerski und Dennis Mooy waren nach Verletzungspausen zurück. Thomas Mutlu rückte aus dem zentralen Mittelfeld auf die rechte Seite, Lingerski agierte auf der linken Außenbahn. Sie sollten den TBU-Außenverteidigern, dem Ex-Altas-Spieler Sebastian Kmiec und Viktor Pekrul, die offensive Wirkung nehmen, verriet Hahn: „Wir wussten, dass sie gerne marschieren.“
Den Gastgebern machte zudem das permanente frühe Stören der Atlas-Spitzen Rauh und Tom Schmidt schwer zu schaffen. Das leitete auch das zweite Atlas-Tor ein. Schmidt und Lingerski eroberten den Ball weit in der Uphuser Hälte. Lingerski traf dann aus 19 Metern unhaltbar ins rechte untere Eck (37.).
Tom Schmidt sorgt für die Entscheidung
Nach dem Seitenwechsel versuchte Uphusen mit mehr Risiko, den Anschluss zu erzwingen. Der Gastgeber kam besser ins Spiel, konnte dem SVA, der eine geschlossen starke Mannschaftsleitung bot, die Kontrolle über das Geschehen aber nicht mehr entreißen. Schmidts Treffer beantwortete die Frage nach dem Sieger dann endgültig. Er schlug den Ball ins Netz, nachdem ein Schuss von Musa Karli nach einem guten Angriff abgeblockt worden war (68.). Nach einem klasse Konter erzielte der eingewechselte Marco Prießner das vierte Tor (87.). Zuvor hatte Urbainski mit zwei starken Reaktionen (78., 85.) die Null gesichert.
SV Atlas erwartet Tabellenführer
„Wir hatten einen Plan, und die Jungs haben ihn fantastisch umgesetzt“, schwärmte Hahn. „So geht Fußball.“ Die Mannschaft „ist auf einem guten Weg“, erklärte er. „Jedes Spiel ist anders, in jedem sind andere Qualitäten gefragt. Wir haben jede Partie anders begonnen. Die Jungs haben das angenommen.“ Damit haben sie ihre nächste Aufgabe unbestreitbar zu einem Spitzenspiel gemacht – auch wenn die Saison noch lang ist. Atlas empfängt am Samstag, 29. September, 15 Uhr, als Zweiter den Tabellenführer HSC Hannover im Stadion an der Düsternortstraße.