Mit Niederlage in die Winterpause

Mit Niederlage in die Winterpause

Oberliga 02.12.2018

FUSSBALL-OBERLIGA - 17. SPIELTAG

 
von Lars Pingel (dk)

Die Oberliga-Fußballer des SV Atlas haben sich mit einer Niederlage in die Winterpause 2018/19 verabschiedet: Sie verloren am Sonntag beim VfV Hildesheim mit 0:2 (0:1).

Außerhalb oder innerhalb? Um diese Frage drehten sich am späten Sonntagnachmittag im Friedrich-Ebert-Stadion in Hildesheim viele Gespräche. Gesucht wurde der Ort eines Zweikampfs zwischen Jannik Vollmer, linker Außenverteidiger des Fußball-Oberligisten SV Atlas Delmenhorst, und Sofien Chahed, Mittelfeldspieler des gastgebenden VfV, in der 31. Minute. Vollmer hatte den Hildesheimer festgehalten, das war unstrittig. Aber eben außerhalb oder innerhalb des Strafraums? Schiedsrichter Felix Bahr (Ahlerstedt) entschied auf innerhalb und damit auf Elfmeter für Hildesheim. Bennedict Plaschke verwandelte den Strafstoß unhaltbar zum 1:0 (32. Minute). „Das war die Schlüsselsituation“, sagte Bastian Fuhrken, 2. Vorsitzender und Sportlicher Leiter Leistungsfußball des SVA, später. Die bis dahin ganz starken Delmenhorster verloren nach dem Gegentreffer den Faden. Sie mussten sich im letzten Punktspiel des Jahres 2018 nach einem Treffer von Hady El Saleh (68.) schließlich mit 0:2 (0:1) geschlagen geben.

0:1 ist „der Knackpunkt“

Fuhrken gehört mit Daniel von Seggern (Coach des Kreisligateams) und Benno Urbainski (Manager) auch zum Interimstrainer-Trio des SV Atlas, das zum letzten Mal die sportliche Verantwortung für ein Spiel des Team trug. Noch in diesem Jahr soll ein Nachfolger von Jürgen Hahn präsentiert werden. „Ich konnte das von der Bank aus nicht sehen“, sagte Fuhrken über den Elfmeterpfiff. Das ging auch von Seggern so. „Wenn das Foul außerhalb passiert ist, wäre das natürlich sehr, sehr ärgerlich“, sagte er. Denn auch für ihn war das 0:1 „der Knackpunkt“.

Atlas Delmenhorst vergibt klare Torchancen

Fuhrken und von Seggern wussten aber auch, dass die Delmenhorster zu diesem Zeitpunkt schon in Führung liegen konnten - eigentlich sogar mussten. Mit den starken Innenverteidigern Stefan Bruns und Mark Spohler, die den gelbgesperrten Malo Siech und den kurzfristig ausgefallenen Karlis Plendiskis ersetzten, bestimmte die Atlas-Elf vor 360 Zuschauern die Partie zunächst eindeutig. Sie griff die Hildesheimer erst an, wenn diese die Mittellinie erreichten. Von dort an bauten die Delmenhorster eine so gut gestaffeltes Defensiv-Bollwerk auf, gegen das dem VfV lange nichts einfiel. Nach ihren Ballgewinnen spielte sich der SVA mit guten Kombinationen über die Außenbahnen in Richtung des VfV-Strafraums und sorgte dort für viel Gefahr. Musa Karlis Kopfball, der nach einem Freistoß von Dennis Mooy knapp vorbei ging (5.), war die erste klare Chance. Thade Hein traf dann aus kurzer Distanz den Ball nach einer flachen Vollmer-Hereingabe von links nicht richtig (8.). Das waren die besten von mehreren Chancen.

Der erste offensive Akzent der Hildesheimer wurde von einem Ballverlust von Bruns im Mittelfeld begünstigt. VfV-Stürmer Adem Avci scheiterte mit seinem 16-Meter-Schuss aber am gut reagierenden Urbainski (29.). Keine 120 Sekunden später kam es, nachdem die Delmenhorster den Ball nicht energisch genug aus ihrem Strafraum befördert hatten, zu dem Zweikampf zwischen Vollmer und Chahed - und dem daraus resultierenden Atlas-Rückstand.

Hildesheim wird immer stärker

Das 0:1 war ein Wirkungstreffer. Für die einen, Atlas, negativ, für die anderen positiv. „Vielleicht geht dann ein Ruck durch das Eintracht-Team“, überlegte Fuhrken. Die Hildesheimer, als Regionalliga-Absteiger als einer der Favoriten auf die Meisterschaft in die Saison gestartet, laufen diesem Anspruch hinterher. Das sorgt für Unruhe. Der Treffer gab den VfV-Spielern allerdings deutlich Selbstvertrauen. Sie wurden zweikampfstärker und ballsicherer.

„Wenn es keiner war, haben wir mal Glück gehabt“, sagte der Hildesheimer Trainer Thomas Siegel über den Elfmeter zum 1:0. Er bezeichnete das Tor als „Türöffner“. Danach sei es seiner Mannschaft gelungen, das umzusetzen, was sie sich vorgenommen hatte: „Wir wollten das kämpferische Element in die Waagschale werfen. Mit jedem gewonnenen Zweikampf wurde unser Spiel besser.“

In der Tat wurden die Hildesheimer stetig stärker, der SVA fand nicht mehr zu seiner Leistung der ersten halben Stunde zurück. Lauf- und Einsatzbereitschaft und auch die Moral der SVA-Spieler stimmten zwar, aber Aufwand und Ertrag passten nicht mehr zusammen. Die Pässe und Flanken wurden, vor allem nach der Pause (0:1), ungenau. Die Delmenhorster kamen so nur noch selten wirklich gefährlich vor das VfV-Tor.

Klare Chancen hatten in der zweiten Halbzeit nur die Hildesheimer. Emir Hadzic scheiterte nach einem Solo mit seinem Schuss an Urbainski (53.), so erging es nach einem Konter auch Avci noch einmal (67.). Das 0:2 konnte der Atlas-Torwart aber nicht verhindern. Ein abgefälschter 18-Meter-Schuss von Plaschke klatsche an die Unterkante der Latte und von dort zurück ins Feld. El Saleh hatte darauf spekuliert, kam im Fünfmeterraum ans Leder und schob es ins Netz (68.).

Diesen Vorsprung brachte der VfV clever ins Ziel. „Bei diesem Boden geht dir dann auch die Kraft aus“, erklärte von Seggern. „Da hat es die Mannschaft, die verteidigen kann, leichter.“

Delmenhorster starten in Northeim in den zweiten Saisonteil

Die Delmenhorster gehen trotz der „nachher verdienten“ (Fuhrken) Niederlage als Tabellenvierter in die Winterpause. Dass sie sich ihre letzte Busfahrt des Jahres anders vorgestellt hatten, verheimlichte Fuhrken nicht. „Du fährst die 160 Kilometer nicht hierher, um dann 160 Kilometer mit null Punkten zurückfahren zu müssen.“ Zum Auftakt des zweiten Saisonteils steht dem SVA übrigens eine noch längere An- und Abreise bevor. Am 24. Februar 2019 kämpft die Mannschaft beim Spitzenreiter Eintracht Northeim um die nächsten Oberliga-Punkte. Northeim ist rund 230 Kilometer von Delmenhorst entfernt. Mark Spohler wird dann nicht mit im Bus sitzen. Er wird nach der Winterpause aus beruflichen Gründen für die Kreisligamannschaft des SVA auflaufen, erklärte Fuhrken.

 

Statistik:

VfV Hildesheim: Zumbeel; Lange (59. Heine), Rauch, Suckel, Bautista, El Saleh, Hadzic, Chahed, Plaschke (75. Stohschänk), Avci, Abdul (80. Abdul).

SV Atlas Delmenhorst: Urbainski; Köster (73. Morikami), Bruns, Spohler, Vollmer, Lingerski, Mooy, Lingerski, Karli (55. Osei), Hein (63. Prießner), Schmidt, Rauh. 

Tore: 1:0 Plaschke (32., Foulelfmeter), 2:0 El Saleh (68.).

Schiedsrichter: Bahr (Ahlerstedt).

Zuschauer: 360.

VfV 06 Hildesheim

2 : 0

SV Atlas

Sonntag, 2. Dezember 2018 · 14:00 Uhr

Oberliga Niedersachsen · 17. Spieltag

Schiedsrichter: Felix Bahr Assistenten: Jan-Ole Schlüter, Bastian Grimmelmann

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